Berlin / Wolfsburg, 19.11.2015

• Nachwuchskräfte zu Gast bei Ehrung von Minister Maas durch
  Auschwitz-Überlebende mit „Gabe der Erinnerung“
• Auszubildende gedenken Terror-Opfer von Paris und legen Blumen vor
  französischer Botschaft nieder

Toleranz, Respekt und Solidarität prägen die Gedanken von 27 Volkswagen Auszubildende aus Deutschland und Berufsschülern aus Polen, die zurzeit in Berlin Eindrücke ihrer Jugend¬begegnung in Oświęcim / Auschwitz austauschen. Zwei Wochen lang beteiligten sich die jungen Frauen und Männer an Erhaltungsarbeiten der Gedenkstätte des Vernichtungs¬lagers – begleitet vom Internationalen Auschwitz Komitee (IAK). Gestern gedachten die jungen Deutschen und Polen der Terror-Opfer von Paris und legten an der französischen Botschaft Blumen nieder. Heute waren sie zu Gast als Bundesjustizminister Heiko Maas vom IAK mit der „Gabe der Erinnerung“ geehrt wurde.

Die Auszeichnung im Bundesjustizministerium nahm der fast 90-jährige Auschwitz-Überlebende Marian Turski aus Warschau vor, der dem Minister und den Auszubildenden von seinem Lebensweg in und nach Auschwitz berichtete. Marian Turski sagte: „Die Auschwitz-Überlebenden ehren Minister Maas für seine klare Haltung in der Flüchtlingsfrage und für sein pädagogisch-politisches Engagement.“

Deswegen erhalte der Minister diese Auszeichnung gerade jetzt, in Tagen der Herausforderung der Demokratie durch islamistischen Terror und rechte Demagogie, betonte IAK-Vizepräsident Christoph Heubner.

Die Skulptur in Form eines auf dem Kopf stehenden Buchstaben „B“ erinnert an das stumme Widerstandszeichen der Häftlinge aus dem infamen Schriftzug „Arbeit macht frei“ über dem Haupttor zum Vernichtungslager Auschwitz. Die Idee zu dieser „Gabe der Erinnerung“ stammt von der französischen Künstlerin Michèle Déodat, die ebenfalls an der Ehrung teilnahm. Die Skulptur wird nach ihrem Entwurf von Auszubildenden bei Volkswagen Nutzfahrzeuge in Hannover in Handarbeit gefertigt.

Statements:

Giuseppe Costanzo (18), angehender Industriemechaniker aus Wolfsburg: „Mir hat unser gemeinsames Projekt gezeigt, dass Demokratie und Freiheit keine Selbstverständlichkeit sind!“

Jasmin Cmira (18), künftige Elektronikerin für Automatisierungstechnik, Zwickau: „Durch die Gedenkstättenarbeit in Auschwitz ist mir nochmals bewusst geworden, dass gegenseitige Achtung und Frieden das Wichtigste auf der Welt sind!“

Szymon Grombik (32), Mitarbeiter im Personalbereich von Volkswagen Motor Polska in Polkowice (Polen): „Deutsche und Polen sprechen unterschiedliche Sprachen. Geht es aber um Toleranz und Verständnis, so haben wir gelernt eine gemeinsame Sprache zu sprechen!“

Gedenkstättenarbeit bei Volkswagen

Die Gedenkstättenarbeit und die Jugendbegegnungen in Oświęcim / Auschwitz sind ein gemeinsames Projekt von Volkswagen, initiiert durch den Betriebsrat und vom Unternehmen ebenso gefördert, und des Internationalen Auschwitz Komitees (IAK). Rund 2.700 polnische und deutsche Jugendliche, Berufsschüler sowie Auszubildende aus dem Volkswagen Konzern, haben sich in den vergangenen 27 Jahren an Jugendbegegnungen in Polen beteiligt. Gemeinsam haben sie dazu beigetragen, die Gedenkstätte Auschwitz zu erhalten. Seit 2008 haben daran auch mehr als 350 Meisterinnen und Meister sowie weitere Führungskräfte aus dem Unternehmen teilgenommen. Zum Programm gehören Treffen mit Zeitzeugen und Überlebenden des Holocaust und des NS-Vernichtungslagers Auschwitz. Das IAK begleitet diese Begegnungen und Studienaufenthalte. Sie sind fester Bestandteil der betrieblichen Erinnerungskultur bei Volkswagen, die gleichermaßen von Arbeitnehmervertretung und Unternehmensleitung unterstützt wird.