22.01.2016
BMW Brilliance Automotive eröffnet neues Motorenwerk mit Leichtmetallgießerei in China
Motorenwerk produziert 3- und 4-Zylinder-Ottomotoren
Leichtmetallgießerei setzt Maßstäbe für nachhaltige Produktion
Produktion von Hochvoltbatterien angekündigt
Oliver Zipse: „Neues Motorenwerk ist klares Bekenntnis zum chinesischen Markt“
München/Shenyang. BMW Brilliance Automotive (BBA) hat heute in Shenyang ein neues Motorenwerk mit Leichtmetallgießerei eröffnet. Der neue Standort produziert die jüngste Generation der BMW TwinPower Turbo 3- und 4-Zylinder-Ottomotoren und gehört zum Produktionsverbund von BBA in Shenyang im Nordosten von China. BBA ist das langjährige Joint-Venture der BMW Group mit Brilliance China Automotive Holdings Ltd. Langfristig werden im Motorenwerk rund 2.000 Mitarbeiter von BBA arbeiten.
Oliver Zipse, Vorstand für Produktion der BMW AG, betonte während der Eröffnungsfeier: „Dies ist ein weiterer Meilenstein in der Historie unseres Joint-Ventures und bestätigt einmal mehr unsere erfolgreiche Zusammenarbeit. Das neue, zukunftsweisende Motorenwerk mit Leichtmetallgießerei wird eine wichtige Rolle innerhalb des weltweiten Produktionsnetzwerks der BMW Group einnehmen. Es ist Teil unserer Strategie eines global ausgewogenen Wachstums mit Produktionskapazitäten in den jeweiligen regionalen Märkten.“
Yumin Qi, Vorstand von Brilliance China Automotive Holdings Ltd., äußerte seinen Dank: „Im Laufe der letzten Jahre hat BBA bedeutende Fortschritte gemacht und einen exzellenten, modernen Produktionsstandort in Shenyang aufgebaut. Dies ermöglicht uns, unsere Präsenz auf dem chinesischen Markt weiter zu vertiefen und unseren Erfolg auszubauen. Unser Dank gilt der großartigen Leistung von BBA und unserem Joint-Venture-Partner BMW Group für die gute Zusammenarbeit.“
Dr. Anton Heiss, Präsident von BBA, kündigte bei der Veranstaltung an: „Wir sind einer der erfolgreichsten Hersteller von Premiumfahrzeugen in China. Die lokale Produktion wird um drei BMW Modelle erweitert. Eines dieser Modelle, der BMW 2er Active Tourer, wird im ersten Quartal 2016 auf den Markt kommen.“
Sowohl das Motorenwerk als auch die Leichtmetallgießerei entsprechen modernsten Produktionsstandards und werden die BMW Brilliance Automobilwerke Dadong und Tiexi beliefern. Die Kapazität orientiert sich am Produktionsvolumen der beiden Automobilwerke und liegt derzeit bei bis zu 300.000 Einheiten pro Jahr. Im Jahr 2015 betrug die lokale Automobilfertigung über 287.000 Einheiten. Die erforderlichen Investitionen wurden von BBA aus eigener Kraft getragen, zusätzliches Kapital der beiden Joint-Venture-Partner war nicht erforderlich.
Die feierliche Eröffnung fand unter Anwesenheit von Oliver Zipse, Vorstand für Produktion der BMW AG, Olaf Kastner, Leiter der BMW Group Vertriebsregion China, Yumin Qi, Vorstandsvorsitzender Brilliance China Automotive Holdings Ltd., Xiaoan Wu, Vorstand von BBA, Dr. Anton Heiss, Präsident von BBA, Ilka Horstmeier, Leiterin Produktion Motoren und elektrische Antriebssysteme BMW Group, Ralf Hattler, Leiter Einkauf und Lieferantennetzwerk Antrieb BMW Group, sowie Vertretern der lokalen Regierung statt.
Effiziente Motorenproduktion: neueste Generation der BMW TwinPower Turbo 3- und 4-Zylinder-Ottomotoren
Die BMW TwinPower Turbo Ottomotoren zeichnen sich durch besonders hohe Effizienz und niedrige Emissionswerte aus und sind die jüngste Weiterentwicklung der BMW EfficientDynamics-Motorenfamilie. Durch den hohen Aluminiumanteil konnte das Gewicht der Antriebe erheblich reduziert werden. Zudem wurden das Wärmemanagement und die akustischen Eigenschaften verbessert. Herzstück dieser Motoren-Baureihe ist die vielfach ausgezeichnete TwinPower Turbo-Technologie, die variable Laststeuerung mit modernster Direkteinspritzung vereint.
Ein besonderes Merkmal der neuen Motorengeneration ist das einheitliche und standort-übergreifende Produktionssystem, das so genannte Baukastensystem. Alle Motoren dieser Generation sind Reihenmotoren. Sämtliche Derivate werden auf Basis eines Kernmotors unter Verwendung des Teilebaukastens produziert. Dank dieses Prinzips ist der Anteil von Gleichteilen innerhalb eines Verbrennungstyps, also Benzin- oder Dieselmotor, auf bis zu 60 Prozent gestiegen. Selbst zwischen Benzin- und Dieselmotoren liegt der Anteil von Gleichteilen bei rund 40 Prozent.
Durch das vereinheitlichte Produktionssystem der Baukastenmotoren werden erhebliche Synergien zwischen den internationalen Standorten der BMW Group Motorenproduktion in München (Deutschland), Steyr (Österreich) und Hams Hall (UK) erreicht. Wirtschaftliche und produktionstechnische Vorteile ergeben sich bei der Optimierung der Wertströme und durch Skaleneffekte. Innerhalb des globalen Motorenproduktionsnetzwerks fungieren die Standorte als Kompetenzzentren für die verschiedenen Motortypen und können jederzeit ihr Know-how mit den anderen Motorenwerken teilen.
Ein weiterer Vorteil des standardisierten Produktionssystems sind einheitliche und stabile Prozesse, die zu einer gesteigerten Qualität führen. Gleichzeitig ist die standortübergreifende Baukastenproduktion hoch flexibel und kann aufgrund einheitlicher Anlagen und Prozesse schnell auf Veränderungen der Markt- und Kundennachfrage reagieren.
Sämtliche Produktionsprozesse im BMW Brilliance Motorenwerk entsprechen den hohen, weltweit gültigen Standards der BMW Group in punkto Qualität, Sicherheit und Nachhaltigkeit. Das Wissen des weltweiten BMW Group Motorenproduktionsnetzwerks fand nicht nur bei Planung und Bau des neuen Werks Anwendung, sondern auch bei der Einführung von nachhaltigen Produktionsprozessen und -technologien für die jüngste Generation der Baukastenmotoren. Nach dem Vorbild des BMW Group Werks Steyr in Österreich wird in der mechanischen Fertigung eine Wasserrückgewinnungsanlage eigesetzt. Bei diesem Prozess werden durch den Einsatz von innovativ kombinierten Membrantechnologien die gesamten Abwässer aufbereitet und wieder zurück in die Produktion gespeist. Sie ist damit komplett abwasserfrei.
Die Leichtmetallgießerei: nahezu emissionsfreie Produktion
Die Leichtmetallgießerei verfügt über eine Kapazität von bis zu 15.000 Tonnen Aluminium im Jahr und setzt Maßstäbe für eine nachhaltige Produktion. Vorbild für die neue Gießerei ist das Partnerwerk Landshut, dessen langjährige Erfahrung in die Produktionsprozesse einfloss.
Die innovativen Produktionsprozesse bei der Herstellung von Sandkernen ermöglichen eine nahezu emissionsfreie Produktion. Erstmals in China werden anorganische Bindemittel eingesetzt, die die Emissionen aus Verbrennungsrückständen um 98 Prozent gegenüber dem branchenüblichen, organischen Gießverfahren reduzieren. Außerdem lassen sich 90 Prozent des beim Gießen verwendeten Kernsands recyceln, was eine nahezu abfallfreie Fertigung ermöglicht. Die BMW Group Gießerei in Landshut war die erste Gießerei weltweit, die diese wegweisende Umwelttechnologie 2009 vollständig für die Serienproduktion von Gussteilen einführte. Diese Technologie wurde nun auf China übertragen.
Weiterhin wird das für das Gießen benötigte Aluminium in fester Form antransportiert und anschließend in der hauseigenen Schmelzerei auf rund 760 Grad verflüssigt. Das beim Gießen anfallende „Kreislaufmaterial“ – also Metallreste, die beim Putzen vom Rohgussstück getrennt werden – wird in den gießereieigenen Schmelz- und Warmhalteöf
en eingeschmolzen und wiederverwendet.
Mit dem sogenannten Lichtbogendrahtspritzen (LDS) wird eine innovative Technologie zur Produktion von Aluminiumguss-Kurbelgehäusen eingeführt. Dabei werden die Zylinderlaufflächen aller Kurbelgehäuse mit einer hauchdünnen Schicht aus Eisenpartikeln beschichtet, die in flüssiger Form aufgesprüht wird. Das führt zu niedrigerem Kraftstoffverbrauch bei geringerem Gewicht.
Die Zukunft: Produktion von Hochvoltspeichern
Im neuen Motorenwerk werden zusätzlich zu den Verbrennungsmotoren in Zukunft auch Hochvoltspeicher für Plug-In Hybrid-Fahrzeuge produziert. Wie beim Aufbau der Motorenmontage wird es bei diesem Projekt eine enge Zusammenarbeit zwischen BBA und der BMW Group geben, um den Wissenstransfer aus der Hochvoltspeicherproduktion in Deutschland sicherzustellen.
Die BMW Group
Die BMW Group ist mit ihren Marken BMW, MINI und Rolls-Royce der weltweit führende Premium-Hersteller von Automobilen und Motorrädern und Anbieter von Premium-Finanz- und Mobilitätsdienstleistungen. Als internationaler Konzern betreibt das Unternehmen 30 Produktions- und Montagestätten in 14 Ländern sowie ein globales Vertriebsnetzwerk mit Vertretungen in über 140 Ländern.
Im Jahr 2015 erzielte die BMW Group einen weltweiten Absatz von rund 2,247 Millionen Automobilen und rund 137.000 Motorrädern. Das Ergebnis vor Steuern im Geschäftsjahr 2014 belief sich auf rund 8,71 Mrd. €, der Umsatz auf 80,40 Mrd. €. Zum 31. Dezember 2014 beschäftigte das Unternehmen weltweit 116.324 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Seit jeher sind langfristiges Denken und verantwortungsvolles Handeln die Grundlage des wirtschaftlichen Erfolges der BMW Group. Das Unternehmen hat ökologische und soziale Nachhaltigkeit entlang der gesamtenWertschöpfungskette, umfassende Produktverantwortung sowie ein klares Bekenntnis zur Schonung von Ressourcen fest in seiner Strategie verankert.
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München. Neben den innovativen BMW ConnectedDrive Diensten arbeitet die BMW Group stetig an zukunftsweisenden digitalen Services zur Vernetzung mit dem Fahrzeug. Am 19. Januar 2016 geht das Portal „BMW Labs“ online. Es gibt den Kunden die Möglichkeit, neue Services im Entwicklungsstatus bereits vorab zu testen und damit die Zukunft der BMW ConnectedDrive Dienste aktiv mitzugestalten.
BMW Labs ermöglicht individuelle Funktionen mit IFTTT.
Der erste ConnectedDrive Dienst, der über BMW Labs bereitgestellt wird, ist die Integration des Dienstanbieters IFTTT zur Nutzung in BMW Fahrzeugen. IFTTT ist ein kostenloser Dienst, über den hunderte von Webanwendungen und intelligente Geräte aus dem Internet of Things miteinander verknüpft werden können.
Der Nutzer kann Regeln – sogenannte Recipes – erstellen, über die er gewünschte Auslöser (Trigger) mit zugehörigen Aktionen (Actions) frei kombiniert. Dabei kann er aus über 260 verschiedenen Diensten wie Twitter, Facebook, Google Drive, E-Mail und SMS auswählen – aber auch intelligente Smart-Home-Geräte wie Hue, Nest oder Netatmo anbinden. Über die IFTTT-Rezepte lässt sich das eigene Fahrzeug mit diesen Diensten beliebig verknüpfen. Zum Beispiel kann die Außenbeleuchtung des Hauses automatisch eingeschaltet werden, sobald sich das BMW Fahrzeug dem Haus nähert – zusätzlich ließe sich auch das Garagentor öffnen und die Heizungs- oder Klimaanlage des Hauses aktivieren. Die Familie kann informiert werden, wenn das Fahrzeug in der Nähe eines bestimmten Ortes ist, um zum Beispiel das Abholen von der Schule anzukündigen. Wird das Fahrzeug geparkt, lässt sich die Position als Google Maps-Link zur Erinnerung speichern.
Als weltweit erster Automobilhersteller ermöglicht die BMW Group nun solche individuellen Funktionen über den Dienst IFTTT. Auf der Website von IFTTT steht dafür ab sofort der BMW Labs Kanal zur Verfügung und kann dort aktiviert werden (www.ifttt.com/bmwlabs). Hier oder mithilfe der mobilen IFTT Anwendungen kann der Kunde sein Portfolio an Rezepten erstellen.
Das zugehörige BMW Labs Widget ist im Splitscreen Menu des BMW Control Displays auswählbar. Voraussetzung für die Nutzung ist das Navi Professional, sowie die Ausstattung ConnectedDrive Services mit BMW Online und die Anmeldung bei IFTTT. Getestet wird BMW Labs auf IFTTT zunächst mit einer Beta-Version in englischer Sprache in den Ländern USA, England, Frankreich, Spanien, Deutschland und Australien.
Weitere Informationen finden die Nutzer auf der speziell eingerichteten BMW Labs Website https://labs.bmw.com.
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