Holocaust-Gedenken im Volkswagen Werk

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Wolfsburg, 27.01.2016

Kranzniederlegung, Lesung und Musikaufführung anlässlich des 71. Jahrestags der Befreiung von Auschwitz

Werkleitung, Betriebsrat und Mitarbeiter haben den 71. Jahrestag der Befreiung von Auschwitz begangen und der Opfer des Holocaust gedacht. Werkleiter Jens Herrmann legte mit Gabriele Trittel, Mitglied des Betriebsausschusses, und Marco Wittek, Geschäftsführer des Betriebsrats Werk Wolfsburg, einen Kranz am Gedenkstein vor Eingang 2 nieder.

Zum zweiten Mal fand das innerbetriebliche Holocaust-Gedenken statt. Nach der Kranzniederlegung erfolgte die Lesung einer Passage aus dem „Roman eines Schicksallosen“ des jüdischen Schriftstellers Imre Kertész (* 1929). Der Literaturnobelpreisträger Imre Kertész überlebte als Jugendlicher die Konzentrationslager Auschwitz und Buchenwald und hat seine Erfahrungen in diesem Roman verarbeitet. Im Anschluss spielten Musiker des Philharmonic Volkswagen Orchestra das 3. Streichquartett des jüdischen Komponisten Viktor Ullmann (1898-1944), der in Auschwitz-Birkenau ermordet worden war. Das Stück entstand im Ghetto Theresienstadt im Jahr 1943 und kam das erste Mal im Volkswagen Werk Wolfsburg zur Aufführung.

Werkleiter Jens Herrmann sagte am Rande der Gedenkveranstaltung: „Für Volkswagen bleibt das Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus ein fortwährender Prozess, um in Respekt und Wertschätzung miteinander zu leben und Rassismus und Intoleranz keinen Raum zu lassen.“ Gabriele Trittel und Marco Wittek vom Betriebsrat ergänzten: „Gerade angesichts der aktuellen Flüchtlingsdiskussion darf Ausgrenzung keinesfalls toleriert werden.“

Unter den 20.000 Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern, die zwischen 1940 und 1945 in der damaligen Volkswagenwerk GmbH eingesetzt wurden, waren auch jüdische Häftlinge aus dem KZ Auschwitz.

Audianer als Stammzellspender: Unternehmen ehrt Lebensretter

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Ingolstadt, 27.01.2016

• 28 Ingolstädter Mitarbeiter halfen Patienten aus der ganzen Welt
• Kooperation mit Spenderdateien: Rund 3.600 Mitarbeiter typisiert
• Personalleiter Alois Huber: „Würdigen Engagement und empfehlen es zur Nachahmung“

Auszeichnung für lebensrettendes Engagement: Audi hat am Dienstagabend 28 Mitarbeiter aus dem Stammwerk Ingolstadt geehrt, die in den vergangenen vier Jahren schwerkranken Menschen mit einer Stammzellspende eine Heilungschance geschenkt haben. Insgesamt haben sich über Aktionen des Audi-Gesundheitsschutzes rund 3.600 Audianer in den großen Spenderdateien registriert. Die AUDI AG unterstützt den Kampf gegen Leukämie und andere Blutkrankheiten seit 2010.

Das Unternehmen wirbt regelmäßig für die Teilnahme an großen Typisierungsaktionen in der Region. Darüber hinaus können sich Mitarbeiter jederzeit kostenlos in den Audi‑Gesundheitszentren typisieren lassen. Dabei kooperiert der Automobilhersteller mit etablierten Spenderdateien wie der AKB (Aktion Knochenmarkspende Bayern) und der DKMS (Deutsche Knochenmarkspenderdatei). Dass sich das Mitmachen lohnt, zeigt sich an den 28 nun geehrten Ingolstädter Audianern. Es handelt sich dabei um Stammzellspenden aus den Jahren 2012 bis 2015, die Patienten aus der ganzen Welt zugutekamen.

„Das Beispiel unserer engagierten Mitarbeiter belegt: Je mehr Menschen sich typisieren lassen, desto größer sind die Heilungschancen für Erkrankte“, sagt Alois Huber, Leiter Personal Ingolstadt der AUDI AG. „Dieses Engagement wollen wir würdigen und zur Nachahmung empfehlen.“ Dr. Andreas Haller, Leiter des Gesundheitszentrums Ingolstadt Süd der AUDI AG, ergänzt: „Medizinische Vorsorge ist uns ein wichtiges Anliegen. Wir sehen es deshalb als wichtigen gesellschaftlichen Beitrag, den Zugang zur Stammzell‑Typisierung zu vereinfachen und auch mentale Hürden abzubauen.“ Klaus Mittermaier, Geschäftsführer des Gesamtbetriebsrats der AUDI AG, betonte anlässlich der Ehrung: „Wir Audianer leben Solidarität. Die hohe Beteiligung an den Typisierungsaktionen macht das besonders deutlich. Darauf können wir sehr stolz sein. Ebenso auf das herausragende Engagement unserer Kollegen des Audi‑Gesundheitsschutzes, die für die Stammzellspende werben und die Audianer typisieren.“

Nach Angaben des Zentralen Knochenmarkspender‑Registers Deutschland sind aktuell fast 6,5 Millionen Deutsche als Blutstammzellspender registriert, das sind etwa 14 Prozent der 48 Millionen Bundesbürger zwischen 18 und 61 Jahren. Allein 2015 haben sich hierzulande mehr als 750.000 Menschen typisieren lassen. Die Erfolgsquote bei der Suche in Deutschland ist hoch: Mehr als 75 Prozent der Patienten finden innerhalb von vier bis zwölf Wochen einen geeigneten Spender.

Volkswagen Truck & Bus verteidigt Marktführerschaft in Brasilien

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Braunschweig, 26.01.2016

• Über 28 800 Nutzfahrzeuge zugelassen
• MAN Latin America zum 13. Mal in Folge Nummer Eins
• Andreas Renschler sieht Brasilien weiter als wichtigen Markt

Volkswagen Truck & Bus hat im Geschäftsjahr 2015 trotz eines äußerst schwierigen wirtschaftlichen Umfelds die Marktführerschaft in Brasilien verteidigt. Das Tochterunternehmen MAN Latin America führt zum 13. Mal in Folge die Spitze der Lkw-Zulassungsstatistiken an. Laut des Branchenverbands Anfavea wurden 19 543 Lkw der Marken Volkswagen und MAN registriert. Im Busgeschäft bestätigt MAN Latin America mit 3 659 Bus-Chassis Platz Zwei. Auf Scania entfielen in Brasilien im abgelaufenen Geschäftsjahr 5 224 Lkw und 391 Busse – allerdings ist die schwedische Nutzfahrzeugmarke nur mit Modellen über 16 Tonnen im Markt vertreten.

Damit stammt etwa jedes dritte im Jahr 2015 in Brasilien zugelassene schwere Nutzfahrzeug aus dem Volkswagen Konzern – insgesamt waren dies 24 767 Lkw und 4 050 Busse.

„Die Nachfrage nach Nutzfahrzeugen ist im vergangenen Jahr aufgrund der Wirtschaftskrise in Brasilien massiv eingebrochen. Dass unsere brasilianischen Kollegen in diesem extrem harten Umfeld die Marktführerschaft verteidigen konnten, ist eine hervorragende Leistung. Und es zeigt, dass wir die richtigen Produkte für unsere Kunden in Lateinamerika im Angebot haben“, sagt Andreas Renschler, CEO von Volkswagen Truck & Bus und für Nutzfahrzeuge zuständiges Vorstandsmitglied der Volkswagen AG.

Die Verschlechterung des wirtschaftlichen Umfelds in Brasilien hatte sich im Jahresverlauf fortgesetzt. Die von der brasilianischen Regierung eingeleiteten Sparmaßnahmen zur Eingrenzung des Staatsdefizits und zur Bekämpfung der Inflation verstärkten diesen Effekt. Staatlich subventionierte Finanzierungen für Lkw und Busse wurden zu deutlich schlechteren Konditionen angeboten, was den Nutzfahrzeugmarkt zusätzlich belastete.

„Brasilien ist und bleibt einer unserer wichtigsten Wachstumsmärkte. Es liegt in der Natur der Sache, dass das ohnehin sehr zyklische Geschäft mit Nutzfahrzeugen in Schwellenländern nochmals größeren Schwankungen unterworfen ist. Die südamerikanischen Märkte haben uns in der Vergangenheit sehr viel Freude gemacht – und sie werden es wieder tun. Daran glaube ich fest“, sagt Andreas Renschler, der auch Vorsitzender des Lateinamerika-Ausschusses des BDI ist.

Auszubildender von Volkswagen Nutzfahrzeuge nimmt in Berlin an Gedenkstunde für NS-Opfer teil

• Podiumsgespräch mit Bundestagspräsident Prof. Dr. Norbert Lammert
  und Prof. Dr. Ruth Klüger
• Kranzniederlegung am Mahnmal „Orte des Schreckens“ mit
  IAK-Vizepräsident Christoph Heubner
• Auszubildender Linus Bulmahn (19) engagiert sich bei Gedenkstättenarbeit
  in Auschwitz

Linus Bulmahn (19), Auszubildender zum Mechatroniker bei Volkswagen Nutzfahrzeuge in Hannover, nimmt an Veranstaltungen zum Internationalen Holocaust-Gedenktag teil. Ebenso ist er Teilnehmer an der morgen (Mittwoch, 27. Januar) in Berlin im Deutschen Bundestag stattfindenden Gedenkstunde für die Opfer des Nationalsozialismus. Er folgt damit einer Einladung von Bundestagpräsident Prof. Dr. Norbert Lammert und des Internationalen Auschwitz Komitees (IAK).
Der 27. Januar als Jahrestag erinnert an die Befreiung des ehemaligen Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz in Polen durch Soldaten der Roten Armee am 27. Januar 1945. Der Deutsche Bundestag gedenkt an diesem Jahrestag der Opfer des Nationalsozialismus.

Der Auszubildende von Volkswagen Nutzfahrzeuge nimmt zudem an einem Podiumsgespräch mit dem Bundestagspräsidenten und der Hauptrednerin der Gedenkstunde, Professor Dr. Ruth Klüger, teil. Die 84-jährige Schriftstellerin und Literaturwissenschaftlerin stammt aus Wien, überlebte Inhaftierungen in Konzentrationslagern, darunter Theresienstadt und Auschwitz, und emigrierte 1947 in die USA, wo sie heute in Kalifornien lebt.

Insgesamt sind 80 Jugendliche zu der Gedenkstunde im Bundestag eingeladen worden, neben Linus Bulmahn auch drei weitere Auszubildende von Volkswagen: Jessica Mülot (22), Industriemechanikerin aus Kassel, sowie Philip Schydlo (23) und Sebastian Techen (20), beide angehende Verfahrensmechaniker für Kunststoff und Kautschuktechnik aus Wolfsburg.

Die Auszubildenden hatten sich zuvor bei der sechstägigen internationalen Jugendbegegnung 2016 (22. bis 27. Januar) intensiv mit dem Thema NS-Zwangsarbeit beschäftigt. Auf dem Programm standen unter anderem Vorträge, Filme, Zeitzeugengespräche sowie die Besichtigung der KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora (Nordhausen) – Symbolort für die Zwangsarbeit in den Konzentrationslagern. Ziel war vor allem die Auseinandersetzung mit der Geschichte der Zwangsarbeit im NS-Deutschland.

Die Auszubildenden beteiligten sich im vergangenen Jahr zusammen mit Berufsschülern aus Polen in Oświęcim (Polen) an der Erhaltung der Gedenkstätte des ehemaligen Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau. Pädagogisch begleitet und unterstützt wurden sie vom IAK und dessen Vize-Präsident Christoph Heubner.

Bulmahn: „Während des Aufenthalts in der Gedenkstätte Auschwitz wurde mir bewusst, dass Werte wie Freiheit und Gerechtigkeit nicht selbstverständlich sind – und dass wir etwas dafür tun müssen. Nun ist es unsere Aufgabe, diese Eindrücke auch an andere weiterzugeben. Bei den jetzigen Info-Veranstaltungen zum Gedenktag in Berlin habe ich noch mehr über die Gräueltaten des NS-Regimes erfahren. Mich hat es zutiefst bewegt, einem Zeitzeugen, einem NS-Verfolgten, zuzuhören. Der Holocaust darf bei uns Jüngeren nie in Vergessenheit geraten. Wir stehen weiter in der Verantwortung, dass so etwas nie wieder geschieht.“

Andreas Strasser, Ausbilder bei der Volkswagen Akademie Hannover: „Wir fördern dieses Engagement. Gedenkstättenarbeit ist ein wichtiger Aspekt, um Geschichte gegenwärtig zu machen, sie aufzuarbeiten und sie somit nicht in Vergessenheit geraten zu lassen.“

Christian Hildebrand, Personalleiter Werk Hannover: „Das Engagement unserer Auszubildenden auf diesem Gebiet ist besonders lobenswert, da hierdurch eine Gedenkkultur gepflegt wird, die Gefühl und Verstand anspricht. Mit ihrem Einsatz zur Erhaltung der Gedenkstätte setzen sie ein Zeichen und leisten einen wertvollen Beitrag zum mahnenden Gedenken.“

Kranzniederlegung und Vernissage
Am Nachmittag legte IAK-Vizepräsident Christoph Heubner gemeinsam mit den vier Volkswagen Auszubildenden und der polnischen Berufsschülerin Joanna Durkacz (18) am Wittenbergplatz in Berlin einen Ehrenkranz für NS-Opfer nieder.
Der Auschwitz-Überlebende Marian Turski (Warschau) sagte in Berlin: „Das jahrzehntelange Engagement von Volkswagen und seiner Auszubildenden ist einzigartig. Die Gedenkstättenarbeit in Auschwitz ist ein pädagogischer Meilenstein auf dem Weg der Erinnerung. Wir Überlebende sind dankbar, dass diese jungen Menschen uns zuhören. Sie und weitere Mitarbeiter des Volkswagen Konzerns setzen sich mit unseren Erfahrungen aus den Ghettos und Lagern auseinander. Wir hoffen und wünschen, dass sie alle eine Zukunft in Respekt leben können – ohne Ausgrenzung, Hass und Intoleranz. Das ist der Sinn unserer gemeinsamen Arbeit.“

Am Abend nehmen die jungen Frauen und Männer im Beisein der Botschafter Polens und Israels in der Gedenkstätte Deutscher Widerstand an der Eröffnung der Ausstellung „Lasst unsere Bilder nicht sterben“ teil, die Werke des Maler-Ehepaars Felka Platek und Felix Nussbaum zeigt, die 1944 nach Auschwitz deportiert wurden. Dort verliert sich ihre Lebensspur. Überliefert ist Nussbaums Appell „Wenn ich untergehe, lasst meine Bilder nicht sterben“. Marian Turski und Sebastian Techen sprechen Grußworte.

Gedenkstättenarbeit bei Volkswagen

Die Gedenkstättenarbeit und die Jugendbegegnungen in Oświęcim / Auschwitz sind ein gemeinsames Projekt von Volkswagen (initiiert durch den Betriebsrat, vom Unternehmen ebenso gefördert) und dem Internationalen Auschwitz Komitee. Über 2.700 polnische und deutsche Jugendliche, Berufsschüler sowie Auszubildende aus dem Volkswagen Konzern haben sich in den vergangenen 28 Jahren an Jugendbegegnungen in Polen beteiligt. Gemeinsam haben sie dazu beigetragen, die Gedenkstätte Auschwitz zu erhalten. Seit 2008 haben daran zudem mehr als 350 Meisterinnen und Meister sowie weitere Führungskräfte aus dem Unternehmen teilgenommen. Zum Programm gehören Treffen mit Zeitzeugen und Überlebenden des Holocaust und des NS-Vernichtungslagers Auschwitz. Das IAK begleitet diese Begegnungen und Studienaufenthalte. Sie sind fester Bestandteil der betrieblichen Erinnerungskultur bei Volkswagen, die gleichermaßen von Arbeitnehmervertretung und Unternehmensleitung getragen wird.

Zur Person Linus Bulmahn, Auszubildender Volkswagen Nutzfahrzeuge
Linus Bulmahn (19) wohnt in Wiedensahl/Stadthagen (Niedersachsen). Nach seinem erweiterten Realschulabschluss begann er eine Ausbildung zum Mechatroniker bei Volkswagen Nutzfahrzeuge am Standort Hannover und ist jetzt im dritten Ausbildungsjahr. In seiner Freizeit spielt er im Handglocken-Chor Wiedensahl, mit dem er bereits Auftritte in Hongkong, Taiwan, Südafrika und in den USA hatte. Bulmahn betreibt zudem die Sportart Taekwondo, in der er auch norddeutscher A-Jugendmeister wurde. Der Auszubildende fotografiert in seiner Freizeit gern, dreht eigene Videofilme – auch über die Gedenkstättenarbeit.

Automobili Lamborghini: 150 Neueinstellungen im Jahr 2015 für das Projekt Urus. Weitere Einstellungen sind für 2016 geplant

Für Automobili Lamborghini war das Jahr 2015 überaus erfolgreich: Die Rekordzahl von 3.245 weltweit an Kunden ausgelieferter Fahrzeuge ging auch einher mit einem deutlichen Anstieg der Mitarbeiterzahl auf 1.300 Beschäftigte am Jahresende.

Mehr als 150 unbefristete Arbeitsverträge für Fertigungsmitarbeiter, Techniker und hoch qualifizierte Spezialisten wurden abgeschlossen. Insgesamt wurden in den letzten fünf Jahren mehr als 600 neue unbefristete Arbeitsplätze geschaffen.

Stephan Winkelmann, Präsident und CEO von Automobili Lamborghini, sagt hierzu: „Lamborghini durchläuft eine starke und beständige Wachstumsphase, nicht nur im Hinblick auf unseren Fahrzeugabsatz sondern auch in Bezug auf die Anzahl unserer Mitarbeiter. Wir bereiten uns auf die Einführung der dritten Lamborghini Baureihe im Jahr 2018 vor, die für stabiles und nachhaltiges Wachstum des Unternehmens sorgen wird. Damit wir auch in Zukunft auf exzellentes Know-how und stetige Verbesserung setzen können, sind Investitionen in neue Mitarbeiter von grundlegender Bedeutung“.

Es ist zu erwarten, dass sich der Wachstumstrend in diesem Jahr mit ähnlich hohen Zahlen fortsetzt. Bereits im Januar haben 30 neue Mitarbeiter im Tarifvertrag ihre Arbeit in den Fertigungslinien aufgenommen. Die weiteren für den Jahresverlauf geplanten Neueinstellungen betreffen technische Positionen im Bereich Qualität, Forschung und Entwicklung, Einkauf, Projektmanagement sowie technische Positionen in der Produktion.

Die Neueinstellungen kommen insbesondere dem Projekt des sportlichen Luxus SUV Urus zugute. Die dritte Baureihe von Lamborghini wird 2018 präsentiert und leitet für das Unternehmen ein neues Zeitalter ein. In diesem Zuge ist nicht nur die Verdoppelung der überbauten Fläche am Produktionsstandort Sant‘Agata Bolognese von heute 80.000 m2 auf 150.000 m2 geplant, sondern auch die Einrichtung von insgesamt 500 neuen Arbeitsplätzen, wovon 180 bereits seit Ende 2014geschaffen worden sind.

Die Investitionen in neue Mitarbeiter sind auch Teil der Strategie der ethischen Verantwortung des Unternehmens. Ziel dieser Strategie ist es, durch verantwortungsvolles Handeln Werte zu schaffen, zu einer nachhaltigen Entwicklung der Wirtschaft und der Gesellschaft beizutragen und dem Umweltschutz mit Blick auf die heutigen und die zukünftigen Generationen kontinuierlich Rechnung zu tragen.

Hierzu sagt Umberto Tossini, Leiter für Personal und Organisation: „Die positiven Resultate wurden vor allem durch die Hingabe und Motivation unserer Mitarbeiter erreicht. Mit jedem von Ihnen teilen wir dieselbe Leidenschaft im Berufsleben und fördern ihren Ehrgeiz unter Beachtung einer ausgeglichenen Work-Life-Balance. Unsere Unternehmensstrategie sieht dazu innovative Projekte zur Aus- und Weiterbildung, die Entwicklung von Talenten, Gesundheitsvorsorge und eine hohe Aufmerksamkeit in Bezug auf zukünftige Generationen vor.“

Automobili Lamborghini ist ein Unternehmen, das bei den Beziehungen zu den Gewerkschaften auf ein partizipatives Modell setzt, welches auf ständigem Dialog und Zusammenarbeit in allen wichtigen Bereichen des Betriebslebens beruht. Als jüngstes Ergebnis des positiven Betriebsklimas wurde 2015 eine besondere Ergänzung zum Betriebsvertrag unterzeichnet, die die Rechte der Lamborghini Mitarbeiter erweitert und insbesondere die Aspekte der Aus- und Weiterbildung, der Vergütung sowie des Mutter- und Vaterschutzes berücksichtigt.

Volkswagen: Europa muss bei der Elektromobilität vorangehen

• Vorstandsvorsitzender Matthias Müller: Automobile Zukunft „nicht dem Silicon Valley
  überlassen“
• Engere Zusammenarbeit von Industrie und Politik zum Ausbau von Infrastruktur und
  Rahmenbedingungen gefordert
• Volkswagen wird künftig die Abgaswerte seiner Fahrzeuge von externen und
  unabhängigen Testern überprüfen lassen
• Zahlreiche Parlamentarier beim Neujahresempfang des Konzerns in Brüssel zu Gast

Der Volkswagen Konzern setzt sich bei der Mobilität der Zukunft EU-weit für eine engere Zusammenarbeit von Politik und Industrie ein. Europa müsse in automobilen Zukunftsbereichen die technologische Führung übernehmen und gemeinsam mit der Politik die entsprechenden Rahmenbedingungen schaffen, forderte Volkswagen Vorstandsvorsitzender Matthias Müller beim traditionellen Neujahrsempfang des Konzerns in Brüssel. Ob Digitalisierung, autonomes Fahren oder Elektromobilität – Europa solle hier den Kurs „auch in Bezug auf Infrastruktur und rechtliche Rahmenbedingungen“ vorgeben, so Müller vor zahlreichen Ehrengästen und EU-Parlamentariern. „Wir dürfen diesen Bereich nicht dem Silicon Valley überlassen.“

Bei der digitalen Transformation und der Elektromobilität setzt der Volkswagen Konzern auf einen engeren Schulterschluss von Politik und Automobilbranche. „Die Anstrengungen unserer Industrie allein werden nicht ausreichen. Wir müssen gemeinsam dafür sorgen, dass der Industriestandort Europa in einer sich stark wandelnden Welt innovativ und wettbewerbsfähig bleibt“, betonte Müller in seiner Rede. „Ein echter Durchbruch der Elektromobilität wird nur möglich sein, wenn Politik, Gesellschaft und Behörden enger zusammenarbeiten.“ Als Beispiel nannte er die noch nicht vorhandene Infrastruktur: Europa brauche dringend ein flächendeckendes Netz an 150-kW-Schnellladestationen. Das Vertrauen der Kunden in die E-Mobilität werde nur wachsen, zeigte sich Müller überzeugt, „wenn es eine sichtbare und funktionierende Infrastruktur dafür gibt.“

Der Konzernchef versprach, dass Volkswagen „mehr als je zuvor“ auf Nachhaltigkeit setzen werde – „und das umfasst unsere Produkte, unsere Strategie und unser Management.“ Im Sommer werde er die neue „Strategie 2025“ für den Konzern vorstellen. Unter anderem werden die Konzernmarken bis 2020 rund 20 weitere Modelle mit Elektroantrieb bzw. als Plug-In-Hybride auf den Markt bringen, kündigte der Vorstandsvorsitzende an.

Mit Blick auf die Emissionsthematik der vergangenen Wochen erklärte Müller in Brüssel vor den EU-Parlamentariern: „Wir nutzen die aktuelle Krise für eine grundlegende Neuausrichtung des Konzerns. Ich bin der festen Überzeugung, dass wir jetzt die Chance haben, ein neues und besseres Volkswagen zu schaffen.“

Der Vorstandsvorsitzende bekräftigte, dass Europas größter Automobilhersteller die Abgaswerte seiner Fahrzeuge künftig von externen und unabhängigen Prüfern überprüfen und bestätigen lassen wird. Die Fahrzeuge des Konzerns sollen zudem in Stichproben unter realen Straßenbedingungen getestet werden, erklärte Müller weiter: „Wir hoffen, das hilft, verlorenes Vertrauen wieder zurückzugewinnen.“

Er gab sich überzeugt: „Die branchenweit bestehenden Diskrepanzen zwischen offiziellen Prüfwerten und Realverbrauch sind nicht mehr vermittelbar und nicht mehr hinnehmbar. Hier müssen wir als Industrie neue Wege gehen.“

Europaweit stehen nach den Worten des Vorstandsvorsitzenden umfassende technische Lösungen für die betroffenen rund 8,5 Millionen Fahrzeuge fest. Die Umrüstung werde in dieser Woche beginnen. Die Kunden könnten sich auf Volkswagen verlassen, betonte Müller in Brüssel: „Wir werden den Rückruf in der kundenfreundlichsten und bestmöglichen Art und Weise vollziehen.“

Zum Volkswagen Konzern gehören zwölf Marken aus sieben europäischen Ländern. In Summe beschäftigt Volkswagen in Europa mehr als 440.000 Mitarbeiter an 72 Standorten. In vielen Ländern der EU ist der Konzern der größte industrielle Investor. Müller betonte, dass Volkswagen zum Entwicklungs- und Produktionsstandort Europa stehe: „Volkswagen setzt auf Europa. Und ich sehe es als unsere und meine Kernaufgabe, dafür zu sorgen, dass Europa auch in Zukunft auf Volkswagen vertrauen kann.“