München / Amelia Island, USA. Mit einer ebenso vielfältigen wie faszinierenden Fahrzeugauswahl beteiligt sich die BMW Group Classic gemeinsam mit BMW North America und dem BMW Car Club of America am Amelia Island Concours d’Elegance 2016. Zu der seit 1996 alljährlich auf dem Gelände des Ritz-Carlton Hotels und des benachbarten Golf Club of Amelia Island ausgetragenen Veranstaltung an der Ostküste des US-Bundesstaates Florida werden vom 11. bis zum 13. März 2016 erneut mehr als 30 000 Besitzer und Fans historischer Fahrzeuge erwartet. Der Auftritt der BMW Group Classic steht dabei ganz im Zeichen des 100-jährigen Bestehens des Unternehmens. Zahlreiche Raritäten aus der Automobil- und Motorrad-Geschichte von BMW erinnern an Meilensteine der Entwicklung vom lokalen Motorenbauer zum weltweit führenden Hersteller von Premium-Fahrzeugen auf zwei und vier Rädern.
Die BMW Group Classic feiert das Jubiläum in einem im Stil des Geburtstags-Mottos „The Next 100 Years“ gestalteten Ausstellungszelt auf dem nördlichen Fairway des Golfplatzes. Die Auswahl der dort gezeigten Raritäten reicht von einem BMW 319, mit dem das Unternehmen schon in den 1930er-Jahren sportlich ambitionierte Fahrer begeistern konnte, über eine seltene Cabrio-Version der BMW Isetta, die in den 1950er-Jahren zum Symbol des Wirtschaftswunders wurde, bis zur BMW R 90 S, die 1973 eingeführt wurde und als erstes Serienmotorrad der Marke eine Höchstgeschwindigkeit jenseits von 200 km/h erreichte.
50 Jahre BMW 02er: Sportlicher Zweitürer in zahlreichen Varianten.
Darüber hinaus wird die Aufmerksamkeit der Besucher des Amelia Island Concours d’Elegance 2016 auf ein weiteres Jubiläum gelenkt. Vor einem halben Jahrhundert präsentierte BMW im Rahmen des 50. Unternehmens-Geburtstages ein neues Modell, das schon bald darauf weltweit zum Inbegriff für den damals ebenfalls noch taufrischen Slogan „Aus Freude am Fahren“ werden sollte. Der zweitürige BMW 1600 war als neues Einstiegsmodell mit besonders sportlichem Charakter konzipiert worden. Mit der Antriebs- und Fahrwerkstechnik der erfolgreichen viertürigen Modelle der „Neuen Klasse“ und seiner klar und kompakt gestalteten Karosserie bot er ideale Voraussetzungen für agile Fahreigenschaften. In den folgenden Jahren entstand eine komplette Baureihe mit verschiedenen Motorisierungen und Karosserievarianten.
Die Modellbezeichnungen lauteten nun BMW 1602, BMW 1802 und BMW 2002. Vor allem letzterer trug auch in den USA maßgeblich zur wachsenden Popularität der Marke bei. Bis 1977 wurden weltweit mehr als 860 000 Einheiten des mittlerweile als BMW 02er bekannten Zweitürers verkauft. Heute genießt der BMW 02er den Status eines alltagstauglichen Klassikers, gleichwohl umfasst die Modellgeschichte diverse Varianten, die im Straßenbild nur noch selten zu sehen sind. Dazu gehören beispielsweise der BMW 2002 tii, der BMW Alpina 2002 ti sowie die beiden BMW 2002 Cabrio, die auf Amelia Island gezeigt werden. Im direkten Vergleich stehen sich dabei die rund 2 000-mal gebaute, mit einem Überrollbügel versehene Version und die in nur 200 Exemplaren gefertigte, vollständig offene Modellvariante des BMW 2002 gegenüber.
BMW Raritäten beim Concours d’Elegance und beim Cars&Coffee Meeting.
Unter den von privaten Besitzern zum Concours d’Elegance gemeldeten Fahrzeugen ist außerdem ein BMW 2002 turbo. Das 170 PS starke Spitzenmodell war 1973 das erste von einem Turbomotor angetriebene Serienfahrzeug aus europäischer Fertigung. Das Aufgebot für den Schönheitswettbewerb umfasst außerdem eine BMW R 42 aus dem Jahr 1927 und ein BMW 3/15 Cabriolet DA2 von 1930. Bei beiden Fahrzeugen handelt es sich um das jeweils zweite Modell in der Motorrad- beziehungsweise Automobil-Geschichte des Unternehmens. Weitere Modelle, die die Historie von BMW geprägt haben und daher beim Concours d’Elegance nicht fehlen dürfen, sind der BMW 328, der BMW 507 und der BMW M1.
Das Klassiker-Wochenende auf Amelia Island dient nicht nur als Bühne für herausragende historische Fahrzeuge, sondern auch als Charity Event und Schauplatz für Fahrzeug-Auktionen sowie außerdem als entspannter Treffpunkt jener Automobil-Enthusiasten, die sich modernen Klassikern und außergewöhnlichen Modellen aus jüngeren Baujahren verschrieben haben. Gelegenheit zum Fachsimpeln und Staunen bietet ihnen vor allem das Cars &Coffee Meeting am zweiten Veranstaltungstag, zu dem sich fast 50 BMW Fahrer, darunter zahlreiche Mitglieder des BMW Car Club of America, angemeldet haben. Sie präsentieren BMW Modelle aus diversen Epochen, die Auswahl reicht von einem der raren BMW 1600 GT aus dem Jahr 1968 über mehrere BMW M3 aus unterschiedlichen Modellgenerationen bis hin zum jüngsten Mitglied der Sportwagen-Palette, dem BMW i8.
Die Autos des Hans-Joachim Stuck: Vom BMW 700 bis zum BMW M3 GTR.
Zu den Highlights des Amelia Island Concours d’Elegance 2016 gehören auch die Aktivtäten, mit denen das sportliche Lebenswerk des deutschen Rennfahrers Hans-Joachim Stuck geehrt wird. Unter dem Titel „The Cars of Hans-Joachim Stuck“ werden zahlreiche Rennfahrzeuge ausgestellt, mit denen der heute 65 Jahre alte Vollblut-Motorsportler spektakuläre Erfolge in unterschiedlichen Klassen erzielte. Dazu gehört auch ein BMW 700, mit dem „Strietzel“ Stuck besondere Erinnerungen verknüpft. Bereits im Alter von neun Jahren begleitete er seinen Vater Hans Stuck zu Fahrerlehrgängen, wo er auf einer abgesperrten Strecke frühe Erfahrungen am Steuer des Zweizylinder-Sportwagens sammeln durfte. Seinen ersten Wettkampf absolvierte Stuck im Alter von 18 Jahren auf dem Nürburgring in einem BMW 2002, mit dem er an gleicher Stelle nur ein Jahr später bereits das 24-Stunden-Rennen gewann. Zu sehen sind außerdem mehrere Exemplare des BMW 3.0 CSL, mit dem Hans-Joachim Stuck 1975 in der US-amerikanischen IMSA-Serie für Furore sorgte und beim 12-Stunden-Rennen von Sebring siegte, sowie ein BMW M1, mit dem er 1979 die BMW Procar Serie gewann.
Hans-Joachim Stuck sammelte zwischen 1974 und 1979 in 79 Formel-1-Rennen insgesamt 29 Weltmeisterschafts-Punkte und gehört zu den wenigen Fahrern, die – 1986 und 1987 – zweimal in Folge das 24-Stunden-Rennen von Le Mans gewinnen konnten. 1990 holte Stuck den Gesamtsieg in der Deutschen Tourenwagen-Meisterschaft, 1998 war er – 28 Jahre nach seinem ersten Triumph – erneut beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring erfolgreich. Diesmal sorgte er in einem BMW 320d dafür, dass erstmals ein von einem Dieselmotor angetriebenes Auto dieses Langstreckenrennen gewinnen konnte. Seinen dritten Gesamtsieg bei diesem Wettkampf errang Stuck im Jahr 2004 in einem BMW M3 GTR, mit dem er zuvor auch in der American Le Mans Series an den Start gegangen war, und der ebenfalls in Amelia Island gezeigt wird.
Darüber hinaus kommt es zum Wiedersehen mit einem spektakulären Einzelstück: dem BMW X5 Le Mans. Um die dynamischen Qualitäten des neuen Fahrzeugkonzepts Sports Activity Vehicle unter Beweis zu stellen, hatten ihm die Konstrukteure einen 700 PS starken Zwölfzylinder-Motor eingepflanzt. Das Aggregat stammte aus dem 1999 beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans siegreichen BMW V12 Le Mans. An die Testfahrten auf dem Nürburgring im Juni 2001 erinnert sich Hans-Joachim Stuck noch gut. Nur 7.49,92 Minuten benötigte er für die Fahrt über die Nordschleife.