• Neue Fahrerassistenzsysteme für mehr Sicherheit,
Effizienz und Komfort
• Abschlussveranstaltung zur urbanen Mobilität in Düsseldorf
Die Forschungsinitiative UR:BAN (Urbaner Raum: Benutzergerechte Assistenzsysteme und Netzmanagement) stellt heute in Düsseldorf nach vierjähriger Laufzeit die Ergebnisse ihrer Arbeit vor. Zusammen mit 30 Partnern präsentiert die Volkswagen Konzernforschung intelligente und kooperative Fahrerassistenzsysteme für den Verkehr von morgen. Diese werden dem Fahrer künftig eine sichere, stressfreie und zügige Fahrt im komplexen urbanen Verkehr ermöglichen. Die Veranstaltung bietet rund 300 Gästen an zwei Tagen die Möglichkeit, neueste Technologien und Systeme im direkten Austausch mit den Experten zu erfahren und zu erleben.
UR:BAN arbeitet seit Januar 2012 an innovativen Assistenzsystemen für komplexe Verkehrssituationen im Stadtverkehr, der zunehmend durch Dynamik, unterschiedliche Verkehrsteilnehmer und -mittel geprägt ist. Die Volkswagen Konzernforschung war an allen drei UR:BAN-Projektsäulen „Kognitive Assistenz“, „Mensch im Verkehr“ und „Vernetztes Verkehrssystem“ beteiligt.
Für den Themenschwerpunkt „Kognitive Assistenz“ entwickelte die Volkswagen Konzernforschung innovative Assistenzsysteme, die den Fahrer im urbanen Verkehr unterstützen, ihn rechtzeitig informieren, geeignete Manöver vorschlagen und im Notfall sogar eingreifen. Mit Hilfe dieser Systeme zur sicheren Längs- und Querführung wird der Fahrer beim vorausschauenden, sicheren und entspannten Fahren im Stadtverkehr effektiv und situationsangepasst unterstützt.
So hilft zum Beispiel der „Fahrstreifenwechselassistent“ beim Wechsel der Fahrspur im dichten Verkehr auf städtischen Ein- und Ausfallstraßen durch aktive Eingriffe in die Längs- und Querführung. Das System beobachtet während des Manövers umgebende Fahrzeuge durch die 360°-Rundumsicht und unterstützt den Fahrer durch Anzeigen und Lenkbewegung bei der Wahl und dem Anfahren einer freien Lücke auf dem Zielfahrstreifen.
Der „Engstellenassistent“ hingegen soll dem Fahrer helfen, wenn Hindernisse wie zum Beispiel parkende Fahrzeuge teilweise oder gar vollständig die Fahrspur blockieren, so dass nur eine sehr enge Durchfahrt möglich ist. Mit der Weiterentwicklung des bereits in Serie eingeführten Lane Assist werden Hindernisse neben und im eigenen Fahrstreifen mittels 3D-Sensorik erkannt. Das System prüft, ob ein sicherer Weg existiert und unterstützt durch eine aktive Lenkhilfe bei der Vorbeifahrt am Hindernis – unter Einhaltung eines Sicherheitsabstandes.
Die „umgebungsabhängige Geschwindigkeitsempfehlung“ unterstützt den Fahrer bei der Wahl einer situativ richtigen Fahrgeschwindigkeit. Über das aktive Gaspedal erhält der Fahrer direkt am Fuß eine haptische Empfehlung, ob er beschleunigen oder z.B. bei der Anfahrt auf eine Ampel verzögern sollte. Der „Notbremsassistent“ reduziert oder vermeidet gar drohende Kollisionen im urbanen Raum durch situationsspezifische Brems- und Lenkeingriffe.
Neben der Entlastung der Fahrers und der Steigerung des Komforts liefern die Fahrerassistenzfunktionen auch einen Beitrag zur Erhöhung der Verkehrssicherheit. Das Potenzial zur Unfallvermeidung und Reduzierung wird von der Unfallforschung der Konzernforschung bewertet.
In der zweiten Projektsäule „Mensch im Verkehr“ arbeitete die Volkswagen Konzernforschung an einer neuartigen Mensch-Maschine-Schnittstelle. Als intelligenter Kommunikationskanal filtert und priorisiert sie Informationen und präsentiert sie dem Fahrer bedarfsgerecht. Sie trägt damit maßgeblich zur vorausschauenden Fahrweise bei, kann gefährliche Situationen entschärfen und ein emissionsarmes Fahren ermöglichen.
Im Teilprojekt „Vernetztes Verkehrssystem“ entwickelte die Volkswagen Konzernforschung auf Basis der Car-to-X-Kommunikation den „Kreuzungslotsen“ mit dem Ziel, die Verkehrseffizienz im Kreuzungsbereich zu verbessern. Diese Assistenzfunktion informiert den Fahrer lokal über den vorausliegenden Verkehrsknoten. Sie unterstützt ihn mit optimalen Fahrmanövern und ermöglicht gleichzeitig durch die Weitergabe von Fahrzeuginformationen eine Verbesserung der Ampelschaltungen.
Auch der „Einfahr- und Startassistent“ nutzt Informationen aus der intelligenten Verkehrsinfrastruktur. Zum einen regelt er unmittelbar vor der Einfahrt in die Kreuzung die optimale Geschwindigkeit, um die Grünphase der Ampel ohne Halt mitzunehmen.
Zum anderen stellt er sicher, dass der Verkehr beim Umschalten auf Grün bereits wieder rollt. Dadurch kann die knappe Grünphase im Interesse aller Verkehrsteilnehmer besser genutzt werden.
Die „Sondereinsatzfahrzeugassistenz“ informiert direkt alle Verkehrsteilnehmer über sich nähernde Einsatzfahrzeuge. Sie optimiert die Ampelschaltung und sorgt damit für die zügigere und für alle sichere Passage des Einsatzfahrzeugs.
Zum Projekt UR:BAN
Urbaner Raum: Benutzergerechte Assistenzsysteme und Netzmanagement
31 Partner aus Automobil- und Zulieferindustrie, Elektronik- und Softwarefirmen, Forschungsinstitute und Städte haben sich im Verbundprojekt UR:BAN zusammengeschlossen. In gemeinsamer Forschungsarbeit entwickeln sie bis Anfang 2016 neue Fahrerassistenz- und Verkehrsmanagementsysteme für die Stadt.
Das Gesamtbudget für die Forschungskooperation beträgt 80 Millionen Euro. Rund 50 Prozent davon trägt das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) im Rahmen des 3. Verkehrs-Forschungsprogramms der Bundesregierung.
Beteiligt sind: Adam Opel AG, AUDI AG, BMW AG, BMW Forschung und Technik GmbH, Robert Bosch GmbH, Bundesanstalt für Straßenwesen, Continental Automotive GmbH, Continental Safety Engineering International GmbH, Continental Teves AG & Co. oHG, Daimler AG, Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V., Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO, GEVAS Software GmbH, Heusch/ Boesefeldt GmbH, Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes, ifak Magdeburg e.V., MAN Truck & Bus AG, PTV Group, Institut für Kraftfahrzeuge der RWTH Aachen, Landeshauptstadt Düsseldorf, Stadt Kassel, TU Braunschweig, TU Chemnitz, TU München, TomTom Development Germany GmbH, TRANSVER GmbH, Universität der Bundeswehr München, die Universitäten Duisburg-Essen, Kassel und Würzburg und die Volkswagen AG. Als Unterauftragnehmer arbeiten zudem zahlreiche Universitäts- und Forschungsinstitute sowie kleinere und mittelständische Unternehmen in den Projekten mit.
