Audi wird zur IAA mit der Studie eines elektrifizierten SUV und einer maximalen Reichweite von ca 500km die Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Der Trend zum E-Mobil ist unaufhaltsam und Audi versucht sich hier an der Spitze der Bewegung zu positionieren. Dabei wollte es aumotis.com  genauer wissen und hat bei Audi nachgefragt. Für die Antworten und weiteren Einblicke bedanken wir uns bei der Pressesprecherin Silvia Saporetti.

Eine der größten Herausforderungen liegt bei den genutzten Akkumulatoren. Die Fahrzeughersteller benötigen hier kompetente und verlässliche Zulieferer.Audi wird sich hier bei zwei Produzenten aus der ersten Liga bedienen.

 

aumotis:  Wie teilt sich die Lieferung der Stromspeicher zwischen LG und Samsung auf?

Silvia Saporetti:   Wir werden von LG Chem und Samsung SDI jeweils leistungsfähige Zell-Module beziehen. Ein Punkt ist, dass wir grundsätzlich mit der Beauftragung zweier Lieferanten in der konzernweiten Beschaffung auch die Qualität, Versorgungssicherheit und Wettbewerbsfähigkeit durch Multiple Sourcing absichern. Weitere Details werden wir zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht nennen.

 

aumotis:   Mit welcher Ladezeit rechnen sie für eine Ladung 0-80% und 0-100%

Silvia Saporetti:Wir haben den Audi e-tron quattro concept mit dem Combined Charging System CCS auch auf das schnelle Laden mit Gleichstrom ausgelegt. Mit Gleichstrom und einer Ladeleistung von 150 kW, die Audi anstrebt, speichert der große Akku in nur rund 30 Minuten Strom für mehr als 400 Kilometer Strecke.

 

aumotis: Ist eine induktive Lademöglichkeit vorgesehen?

Silvia Saporetti: In der Studie, die Audi auf der IAA zeigt, ist keine induktive Lademöglichkeit vorgesehen. An dieser Technologie arbeiten wir jedoch auch.

 

aumotis: Wie hoch ist die vermutliche Reichweite im schlechtesten Fall? Reicht es auch im tiefsten Winter bei Stau garantiert für einen Pendelweg von 50km (Gesamt 100km) ohne Nachladung?

Silvia Saporetti: Eines ist sicher: Ein Elektroauto von Audi wird kein Verzichtsauto sein, sondern muss in Puncto Fahrdynamik, Reichweite, Package und Lade-Technologie an der Spitze im Wettbewerb stehen.  Die Batterie-Technologie entwickelt sich mit großem Tempo weiter. Was in Sachen Reichweite heute als gut gilt, ist morgen die Mindestanforderung. Wir sind sehr gut aufgestellt. Und wir haben die Expertise, die hochmoderne Batterietechnologie in ein voll alltagstaugliches und konsequent auf Effizienz und Sportlichkeit ausgelegtes Automobil zu integrieren.

 

aumotis:Und noch eine allgemeine Frage. Plant Audi mittel- oder langfristig ein Engagement z.B. beim Bundesverband eMobilität um bei der Entwicklung herstellerübergreifender Standards mitzuwirken?

Silvia Saporetti: Audi arbeitet in ganz unterschiedlichen Gremien und Initiativen an Standardisierung und Normung mit. Beispielsweise nimmt Audi seit Jahren aktiv am Förderprogramm „Schaufenster Elektromobilität“ der Bundesregierung teil. In April gingen in Berlin, München und Stuttgart insgesamt 40 Audi A3 Sportback e tron* in drei verschiedenen Projekten rund um das elektrische Fahren an den Start.

 

 

Diese Antworten von Audi beweisen die Ernsthaftigkeit mit der die Ingolstädter bei der Elektrifizierung vorangehen. Bisher gab es bei der schnellen Ladung von Akkus meist Probleme mit der Hitzeentwicklung und dem damit verbundenen erhöhten elektrischen Widerstand.Dies wirkte sich auch sehr negativ auf die Haltbarkeit der Stromspeicher aus. Hier traut sich Audi nun eine praxistaugliche Ladezeit von ca 30 Minuten für 400km Reichweite zu. Auch im absolut schlechtesten Fall wird der 2018 auf dem Markt erscheinende SUV eine tägliche Pendelstrecke ohne Nachladung schaffen. Die oft gehegte Angst vor der plötzlich leeren Batterie wird bei Audi also auch im kalten Winter mit seinen zusätzlichen Verbrauchern unangebracht sein.

Gerade in den Metropolen dieser Welt wird der elektrische Audi bei Marktstart für eine lokale Entlastung bei Feinstaub und Lärmbelastung seinen Beitrag leisten und sich dabei hoffentlich die sportlichen Gene der Marke bewahren.

R.Raschke