Die Enthüllungen rund um die Abgasproblematik bei VW wurden sowohl bei Aumotis als auch vielen anderen Medien bereits sehr ausführlich besprochen. Im Laufe der letzten Woche kamen nun recht deutliche Anzeigen ans Licht, dass neben den kleineren Motoren auch die 3.0 Liter Diesel betroffen sein könnten.  Von VW wurde dies umgehend dementiert.  Nun gab es am gestrigen Tag die Kehrtwende. In gleich drei Pressemitteilungen (eins , zwei , drei) rudern die einzelnen Gremien bei VW zurück und sprechen erneut von einer schonungslosen Aufklärung.

Die ganze Geschichte gewinnt nochmals eine zusätzliche Facette, da erstmals auch die Marke Porsche betroffen ist. Porsche jedoch lebt noch weit mehr als die Kernmarke VW und selbst Audi von einem Mythos. Dieser Mythos kann gerade im Bereich der eingesetzten Motoren schnell verspielt werden.  Der Wechsel von Luft- zu Wasserkühlung löste seinerzeit einen wahren Proteststurm aus. Das letzte Modell mit Luftkühlung war ein Renner und es dauerte Jahre bis sich die Fangemeinde mit dem neuen Kühlkonzept anfreundete.

Die Diesel schließlich wurden bei Porsche erst mit dem Chayenne salonfähig. Einen Skandal um die „Supermotoren“ schadet der Marke Porsche ungleich mehr als den anderen Konzernschwestern. Die Kundschaft ist wesentlich sensibler und hat höhere Ansprüche. Gerade in dieser Kategorie ist zwar Umweltschutz nicht das vordergründige Kaufargument, die moderne Technik und niedrige Abgaswerte haben die Fahrzeuge allerdings deutlich sozialverträglicher gemacht.

Beim Thema Kommunikation ist VW nur zu wünschen ,dass sie den vollmundigen Ankündigungen künftig auch die passenden Taten folgen lassen. Manch Dementi sollte besser etwas später und erst nach einer Prüfung der Sachlage erfolgen. Die Rolle rückwärts wird VW nicht mehr oft vollführen können.
Nico Gerum