Christian Strube neues Vorstandsmitglied für Technische Entwicklung bei ŠKODA AUTO

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Wolfsburg, 11.12.2015

– Christian Strube war zuletzt Leiter Aufbauentwicklung der Marke Volkswagen

– Bisheriges ŠKODA AUTO Vorstandsmitglied für Technische Entwicklung 
  Dr. Frank Welsch übernimmt die Leitung der Technischen Entwicklung der
  Marke Volkswagen

Mit Wirkung zum 1. Dezember 2015 übernahm Christian Strube (52) im ŠKODA Vorstand die Verantwortung für das Ressort „Technische Entwicklung“. Er folgt auf Dr. Frank Welsch (51), der künftig die Technische Entwicklung der Marke Volkswagen verantwortet.

Mit Christian Strube übernimmt ein erfahrener Top-Ingenieur die Leitung der Technischen Entwicklung der Marke ŠKODA. Strube studierte Schiffsbetriebstechnik an der Fachhochschule Flensburg. Im Jahre 1991 begann er seine Laufbahn im Volkswagen Konzern. Nach ersten Stationen am Volkswagen Stammsitz in Wolfsburg übernahm Strube verschiedene leitende Funktionen im In- und Ausland, unter anderem als Leiter Karosserie und Innenausstattung bei Volkswagen de Mexico. Zuletzt war Strube seit dem 1. September 2012 für die Aufbauentwicklung der Marke Volkswagen verantwortlich.

„Wir freuen uns, dass mit Herr Strube ein sehr erfahrener Ingenieur die Leitung der Technischen Entwicklung bei ŠKODA übernommen hat. Mit ihm werden wir die Erneuerung und den Ausbau der ŠKODA Modellpalette weiter konsequent vorantreiben“, sagt der ŠKODA Vorstandsvorsitzende Bernhard Maier.

Dr. Frank Welsch, der als ŠKODA Entwicklungschef maßgeblichen Anteil an der bisherigen Modelloffensive des Unternehmens trägt, hat am 1. Dezember 2015 das Vorstandsressort für die Technische Entwicklung der Marke Volkswagen übernommen.

Bernhard Maier dankt Dr. Frank Welsch für seinen äußerst erfolgreichen Einsatz im Unternehmen: „Dr. Frank Welsch hat die ŠKODA Modelloffensive mit großem persönlichen Einsatz vorangetrieben und die Marke in Sachen Technik in eine neue Ära geführt.“

AUDI AG: Europa-Absatz steigt im November um sechs Prozent

AUDI AG: Europa-Absatz steigt im November um sechs Prozent

• Weltweit rund 147.750 Auslieferungen im Monat
• Vertriebs-Chef Dietmar Voggenreiter: „Gute Auftragslage gibt uns Rückenwind
  für kommende Monate“
• A3 e-tron erfolgreich in Westeuropa

Audi hält weiter Kurs: Mit rund 147.750 Auslieferungen (+1%) im November bestätigte das Unternehmen sein starkes Verkaufsergebnis aus dem Vorjahresmonat. In Europa konnten die Ingolstädter trotz des Modellwechsels für ihren Topseller, den Audi A4, sogar um 6 Prozent auf rund 62.300 Einheiten zulegen. Seit Jahresbeginn entschieden sich weltweit mehr als 1,64 Millionen Kunden für die Marke mit den Vier Ringen, ein Plus von 3,4 Prozent.

„Angesichts von Sondereffekten in China und des Modellauslaufs der ersten Q7-Generation in den USA sind wir zufrieden mit unserer Absatzentwicklung im November“, sagt Dietmar Voggenreiter, Vorstand für Vertrieb und Marketing der AUDI AG. „Die anhaltend hohe Nachfrage nach Audi-Modellen in Europa sowie unsere gute weltweite Auftragslage geben uns weiter Rückenwind für die kommenden Monate.“

Zuletzt war das Wachstum der Marke in Europa besonders durch die neuesten Modelle getrieben: So vervierfachten sich die Verkäufe des Audi Q7, der im Sommer in der jüngsten Generation gestartet war, im November auf rund 3.300 Einheiten. Auch der Absatz des Audi TT in der Region stieg im vergangenen Monat deutlich: plus 83,5 Prozent auf rund 1.550 Einheiten. Ein Jahr nach seiner Markteinführung fällt auch die Bilanz für den Audi A3 e-tron sehr gut aus: In Westeuropa eroberte er in den vergangenen Monaten den Spitzenplatz unter den Elektroautos im Premium-Kompaktsegment. In Norwegen und den Niederlanden entscheidet sich bereits jeder vierte Audi-Kunde für einen A3 e-tron. Über alle Modelle kletterten die Auslieferungen der Marke in Europa kumuliert um 4 Prozent auf rund 742.300 Einheiten.

Unter den großen europäischen Märkten legte Spanien im November das höchste Wachstum vor. Mit 3.349 Einheiten registrierte Audi dort ein Plus von 35,2 Prozent. Seit Jahresbeginn erhöhte sich der Absatz im Markt um 14,2 Prozent auf 41.696 Einheiten. Neben Italien (+18,5% auf 4.689 Autos) und Frankreich (+3,9% auf 4.963 Autos) verzeichnete die Marke mit den Vier Ringen im November auch auf dem deutschen Heimatmarkt weiter steigende Verkaufszahlen: Hier lieferte das Unternehmen mit 21.605 Automobilen 8,6 Prozent mehr aus als vor Jahresfrist und registrierte damit seit Januar jeden Monat Zuwächse. 252.976 Einheiten (+5%) übergab Audi seit Jahresbeginn in Deutschland in Kundenhand.

Auf dem amerikanischen Kontinent setzte Audi seinen Wachstumskurs im November vor allem in Mexiko (+21,2% auf 1.243 Einheiten) und Brasilien (+13,6% auf 1.427 Einheiten) fort. Hier übertraf das Unternehmen sein Ergebnis aus dem Vorjahresmonat erneut deutlich. In den USA hielt Audi seine Auslieferungen trotz des freiwilligen temporären Verkaufsstopps für Diesel-Modelle auf dem hohen Niveau des Vergleichsmonats, plus 0,4 Prozent auf 16.700 Einheiten. Darüber hinaus beeinflusste der Modellwechsel beim Q7, der in der jüngsten Generation im Januar in den USA starten wird, das Wachstum im November. Über die vergangenen elf Monate stieg der Absatz von Audi of America um 11,7 Prozent auf 181.803 Einheiten.

Auch in China hält Audi an seiner langfristigen Strategie einer auf Profitabilität und Kundenzufriedenheit ausgerichteten Marktentwicklung fest. 49.519 Einheiten der Marke mit den Vier Ringen gingen dort im November an Kunden: 5,8 Prozent weniger als im Vergleichsmonat, in dem sich die Markteinführung der A3 Limousine als lokal produziertes Modell auf die Absatzstatistik auswirkte. Kumuliert verzeichnete der Hersteller im Reich der Mitte 510.692 übergebene Automobile, minus 1,1 Prozent.

Veränderungen im Vorstand der Marke Volkswagen

Veränderungen im Vorstand der Marke Volkswagen

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Wolfsburg, 10.12.2015

• Ralf Brandstätter neuer Vorstand für Beschaffung
• Dr. Frank Welsch wird Vorstand für Entwicklung

Heute sind für die Marke Volkswagen Pkw zwei neue Vorstandsmitglieder bestellt worden. Ralf Brandstätter (47) wird Vorstand für Beschaffung, Dr. Frank Welsch (51) wird Vorstand für Entwicklung. Beide berichten an den Vorsitzenden des Markenvorstands, Dr. Herbert Diess. Die Veränderungen erfolgen mit sofortiger Wirkung.

Brandstätter folgt in seiner neuen Funktion auf Francisco Javier Garcia Sanz, der die Aufgabe als Markenvorstand in Personalunion zusätzlich zu seiner Funktion als Konzernvorstand für den Geschäftsbereich Beschaffung wahrgenommen hatte. In Zukunft wird Garcia Sanz zusätzlich zu seinen Aufgaben als Konzernvorstand Beschaffung die Aufarbeitung der Diesel-Thematik betreuen. Welsch folgt auf Dr. Heinz-Jakob Neußer, der dem Unternehmen für eine andere Aufgabe zur Verfügung steht.

Der Vorstandsvorsitzende der Marke Volkswagen Pkw, Dr. Herbert Diess, sagte: „Ich freue mich, im Vorstandsteam der Marke Volkswagen mit Herrn Brandstätter und Herrn Welsch zusammenzuarbeiten. Mit ihrer herausragenden kaufmännischen und technischen Kompetenz sowie ihren ausgewiesenen Management-Fähigkeiten passen sie gut ins Team und werden Volkswagen deutlich verstärken. Sie werden entscheidenden Anteil daran tragen, die Marke Volkswagen weiter voranzubringen.“

Ralf Brandstätter wurde am 8. September 1968 in Braunschweig geboren. Er ist Diplom-Wirtschaftsingenieur und kam 1993 zum Volkswagen Konzern. Nach Stationen in der Internationalen Projektsteuerung der Beschaffung, als Vorstandsreferent im Generalsekretariat und als Leiter der Beschaffung unter anderem für Powertrain-Komponenten und als Projektleiter für neue Fahrzeugprojekte wurde er 2005 Leiter Beschaffung bei SEAT. 2008 folgte die Berufung zum Mitglied des SEAT Vorstands, Ressort Beschaffung. 2010 wurde Brandstätter Leiter Konzernbeschaffung Exterieur des Konzerns. Seit 2012 ist er Leiter Beschaffung neue Produktanläufe und seit Oktober 2015 Generalbevollmächtigter der Volkswagen AG.

Dr. Frank Welsch wurde am 8. Juli 1964 in Köln geboren. Der promovierte Maschinenbau-Ingenieur begann seine Berufslaufbahn 1994 in der Volkswagen Konzernforschung als Projektleiter für Fahrzeugkonzepte. Von 1998 bis 2009 nahm er unterschiedliche verantwortliche Funktionen wahr: Er leitete das Team Karosseriestruktur Oberbau, dann die Entwicklung Karosseriestruktur, danach trug er die Gesamtverantwortung für die Entwicklung Karosserie der Marke Volkswagen Pkw. 2009 wechselte Welsch als Entwicklungsleiter zu Shanghai Volkswagen. 2011 übernahm er die Leitung der Entwicklung Karosserie, Ausstattung und Sicherheit der Marke Volkswagen Pkw. Seit 2012 ist er Vorstand für Technische Entwicklung und Design von ŠKODA Auto.

Volkswagen Belegschaft unterstützt das Autismus-Zentrum in Wolfsburg mit 10.000 Euro

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Wolfsburg, 10.12.2015

• Spende finanziert 20 Tablet-PCs mit Spezial-Software
• Verein hilft Menschen mit Autismus und deren Angehörigen

Die Volkswagen Mitarbeiter am Standort Wolfsburg spenden 10.000 Euro an das Autismus Therapie- und Beratungszentrum Wolfsburg. Die Betriebsräte Stephan Wolf und Sandra Bruder, die auch Mitglied im Sozialausschuss ist, sowie Mathias Böke, Volkswagen Personal, übergaben heute die Belegschaftsspende. Den symbolischen Spendenscheck nahmen das Aufsichtsratsmitglied Bärbel Kruse und Steffi Hamann, Geschäftsführerin und Leiterin des Autismus-Zentrums, an. Der gemeinnützige Verein unterstützt Menschen mit Autismus und deren Angehörige in der Region. Mit der Geldspende werden 20 Tablet-PCs mit einer Spezialsoftware für den Therapieeinsatz angeschafft.

Wolf sagte: „Unsere Kolleginnen und Kollegen unterstützen die Anschaffung der Tablet-PCs, weil innovative Technik und App-Software helfen, die kreativen Fähigkeiten, das logische Denken sowie das Konzentrations- und Mitteilungsvermögen von Menschen mit Autismus zu fördern.“

Böke betonte: „Inklusion gehört bei Volkswagen zur Unternehmenskultur. Mit ihrer Spende zeigen unsere Mitarbeiter Solidarität für Menschen mit Handicap und helfen dem Autismus-Verein, neue Therapiemöglichkeiten zu nutzen.“

Hamann dankte den Volkswagen Mitarbeitern für die „großzügige Digitalisierungsspende“ und sagte: „Viele unserer Klientinnen und Klienten haben große Schwierigkeiten, sich selbst und ihre Gefühle mitzuteilen. Wir setzen deshalb bei der Therapie künftig Tablets als Kommunikationshilfe und kreatives Werkzeug ein. Die intuitive Technik hat sich als verbindendes und Inklusion stiftendes Medium zwischen Menschen mit unterschiedlichen Fähigkeiten und Bedürfnissen erwiesen. Zudem ermöglichen altersgemäße Apps den Klienten ein zielgerichtetes Lernen und mehr Teilhabe im Alltag.“

Verein „autismus Wolfsburg und Umgebung“

Der Verein „autismus Wolfsburg und Umgebung“ betreut und fördert mit aktuell 17 Mitarbeitern rund 178 Betroffene im Alter von 2 bis 46 Jahren sowie deren Familienangehörige aus Wolfsburg und der Region – aus Braunschweig, Hannover, Salzgitter sowie aus den Landkreisen Börde (Sachsen-Anhalt), Gifhorn, Helmstedt und Wolfenbüttel. Sein Hauptsitz ist in Wolfsburg-Fallersleben. Autismus ist eine schwere Wahrnehmungs- und Informationsverarbeitungsstörung, welche in frühester Kindheit beginnt und meist zu lebenslanger Behinderung führt. Autistische Menschen wirken oft abwesend oder abgekapselt und sind eher kontaktscheu. Man geht davon aus, dass bis zu 25 von 10.000 Menschen betroffen sind, dabei Jungen häufiger als Mädchen.

Belegschaftsspende 2015

Die Wolfsburger Volkswagen Mitarbeiter haben in diesem Jahr die Rekordsumme von rund 460.000 Euro als Belegschaftsspende gesammelt. Sie kommt 38 karitativen Einrichtungen und gemeinnützigen Organisationen in Wolfsburg sowie in den Landkreisen Börde (Sachsen-Anhalt), Gifhorn, Helmstedt, Peine, Uelzen und Wolfenbüttel zugute. Seit November sowie im kommenden Jahr werden Repräsentanten von Betriebsrat und Unternehmen die Spenden, darunter vier Beihilfen für die Finanzierung von Fahrzeugen, an die geförderten Organisationen offiziell übergeben.

Volkswagen kommt bei Aufklärung, technischen Lösungen und der Neuausrichtung des Konzerns gut voran

• Erste Ergebnisse der Aufklärung zur Emissionsthematik liegen vor
• Rund 450 externe und interne Experten sind in Untersuchungen involviert
• Datenmengen von mehr als 100 Terabyte wurden gesichert – das entspricht
  umgerechnet etwa 50 Millionen Büchern
• Volkswagen beschließt künftige unabhängige Überprüfungen von Emissionstests
• Technische Lösungen für Kunden in Europa entwickelt, die Umsetzung beginnt
  im Januar 2016
• Neuausrichtung des Konzerns ist auf gutem Weg

Der Volkswagen Konzern kommt bei seiner Neuausrichtung gut voran. Bei allen fünf Ende Oktober vorgestellten Prioritäten macht der Konzern Fortschritte: Die technischen Lösungen für die Kunden in Europa sind erarbeitet, den Behörden vorgestellt und dort positiv bewertet worden. Die Umsetzung beginnt im Januar 2016. Die Aufklärung der Emissionsthematik zeigt Ergebnisse, erste Konsequenzen aus den bisher vorliegenden Erkenntnissen wurden bereits gezogen. Die Umsetzung der neuen Struktur läuft planmäßig, der Prozess zur Erarbeitung einer neuen Strategie ist eingeleitet. „Der Volkswagen Konzern ist auch in diesen bewegten Tagen in jeder Hinsicht voll handlungsfähig. Es liegt nicht allein, aber vor allem an uns selbst, wie und wann wir die aktuellen Herausforderungen bewältigen. Um diese Bewährungsprobe zu bestehen, braucht es eine große, gemeinsame Kraftanstrengung. Und dazu sind wir alle bereit“, erklärte der Vorsitzende des Aufsichtsrates der Volkswagen AG, Hans Dieter Pötsch, heute vor der Presse in Wolfsburg. Der Vorstandsvorsitzende, Matthias Müller, sagte: „Wir tun alles, um die aktuelle Situation zu bewältigen. Aber wir werden nicht zulassen, dass uns diese Krise lähmt. Im Gegenteil: Wir nutzen sie als Katalysator für den Wandel, den Volkswagen braucht.“

Erstmals äußerte sich das Unternehmen ausführlich zum Stand der Aufklärung, die von einem Sonderausschuss des Aufsichtsrates koordiniert wird. In die Aufklärung sind insgesamt rund 450 interne und externe Experten involviert. Die Untersuchungen erfolgen in einem zweigeteilten Prozess: Die Interne Revision, für die Experten aus verschiedenen Konzernunternehmen zu einer Task Force zusammengezogen und mit einem klar definierten, zeitlich befristeten Auftrag ausgestattet wurden, fokussiert sich im Auftrag von Aufsichtsrat und Vorstand auf die Prüfung relevanter Prozesse, auf Berichts- und Kontrollsysteme sowie die begleitende Infrastruktur. Ihre Erkenntnisse stellt die Revision den externen Experten von Jones Day zur Verfügung. Die international renommierte Anwaltssozietät ist in einem zweiten Handlungsstrang vom Aufsichtsrat mit der vollständigen Aufklärung des Sachverhalts und der Verantwortlichkeiten beauftragt worden – also unter anderem mit den forensischen Untersuchungen. Jones Day wird dabei operativ von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte unterstützt.

Interne Revision identifiziert Prozessschwachstellen

Nachdem sich der Verdacht von Unregelmäßigkeiten bei der CO2-Zertifizierung, wie am Mittwoch mitgeteilt, nach intensiver, unabhängig begleiteter Prüfung nicht erhärtet hat, liegen inzwischen auch bei der Aufklärung der Stickoxid- (NOx)-Thematik erste wichtige Erkenntnisse vor. Nach der Prüfung der relevanten Prozesse durch die interne Revision stellt sich die Beeinflussung des NOx-Emissionsverhaltens durch eine Software als Zusammenspiel dreier Faktoren dar:

• Individuelles Fehlverhalten und persönliche Versäumnisse einzelner Mitarbeiter
• Schwachstellen in einigen Prozessen
• Haltung in einigen Teilbereichen des Unternehmens, Regelverstöße zu tolerieren.

In der Vergangenheit haben offensichtlich Prozessdefizite individuelles Fehlverhalten begünstigt. Das gilt zum Beispiel für die Test- und Freigabeprozesse bei unseren Motorsteuergeräten, die nicht dazu geeignet waren, den Einsatz der fraglichen Software zu verhindern. Die Revision hat zu den Schwachstellen konkrete Abhilfemaßnahmen vorgeschlagen. Der Fokus liegt hier darauf, Prozesse klarer zu strukturieren und besser zu systematisieren. Zum Beispiel erfolgt künftig die Entwicklung von Motorsteuergeräte-Software unter strikter Einhaltung des Vier-Augen-Prinzips. Zudem werden die Gremien zur Freigabe solcher Software neu ausgerichtet – mit geschärften und verbindlich fixierten Kompetenzen und Verantwortlichkeiten. Mängel gab es auch in den Berichts- und Kontrollsystemen. Überwiegend lag das an einer fehlenden Konkretisierung von Zuständigkeiten. Hier wird Volkswagen nachschärfen. Die Revision hat zudem an einigen Stellen Mängel in der IT-Infrastruktur aufgedeckt. Auch diese werden behoben. Volkswagen wird IT-Systeme einführen, die es ermöglichen, einzelne Vorgänge effizienter und transparenter zu verfolgen. Das reduziert zugleich die Abhängigkeit von einzelnen Personen, wenn es darum geht, problematische Vorgänge zu identifizieren und dann gegebenenfalls zu eskalieren. „Die Untersuchung der internen Revision liefert uns wertvolle Erkenntnisse, um Rahmenbedingungen zu schaffen, in denen Regelverstöße, wie wir sie hier in einem Teilbereich des Konzerns gesehen haben, nicht begünstigt, sondern verhindert – oder zumindest frühzeitig erkannt – werden“, so Pötsch.

Eine zentrale Konsequenz, die das Unternehmen bereits aus den Erkenntnissen der Revision gezogen hat, ist eine weitreichende Änderung der Prüfungspraxis. So hat Volkswagen beschlossen, dass Emissionstests künftig grundsätzlich extern und unabhängig überprüft werden. Außerdem werden stichprobenhafte Real-Life-Tests zum Emissionsverhalten auf der Straße eingeführt. „Damit tragen wir hoffentlich dazu bei, Vertrauen zurückzugewinnen“, sagte der Aufsichtsratsvorsitzende.

Externe Untersuchung braucht noch Zeit

Während die Prozessanalyse der internen Revision in Kürze abgeschlossen sein wird, dürfte sich die Arbeit von Jones Day noch bis deutlich ins nächste Jahr hinein erstrecken. Grund für die unterschiedliche Untersuchungsdauer ist zum einen, dass die externen Ermittler gigantische Datenmengen zu sichten haben: Bislang wurden 102 Terabyte gesichert; das entspricht umgerechnet etwa 50 Millionen Büchern. Mehr als 1.500 elektronische Datenträger von ca. 380 Mitarbeitern wurden eingesammelt.
Zum anderen geht es bei der Aufklärung des Sachverhalts um Verantwortlichkeiten im juristischen Sinne; Erkenntnisse müssen daher nicht nur plausibel und stimmig, sondern auch gerichtsfest sein. Volkswagen plant, zur Hauptversammlung am 21. April 2016 über den dann vorliegenden Stand der externen Untersuchung zu berichten.

Auf Basis des bisher gesichteten Materials konnten der Ursprung der Stickoxid-Thematik wie auch ihre Entwicklung weitgehend nachvollzogen werden. Sie stellt sich nicht als einmaliger Fehler, sondern als Fehlerkette dar, die nicht durchbrochen wurde. Ausgangspunkt war die strategische Entscheidung einer groß angelegten Dieseloffensive in den USA im Jahr 2005. Zunächst wurde kein Weg gefunden, um die strengeren Stickoxid-Normen beim Motortyp EA 189 in den USA mit zulässigen Mitteln und im vorgegebenen Zeit- und Kostenrahmen zu erfüllen. So kam es zum Einbau der Software, die den Ausstoß von Stickoxiden regulierte, je nachdem ob sich das Fahrzeug auf der Straße oder gerade in einem Prüfzyklus befand. Als dann im weiteren Verlauf ein effektives technisches Verfahren zur NOx-Reduktion zur Verfügung stand, wurde es nicht so genutzt wie es möglich gewesen wäre. Die fragliche Software sorgte vielmehr dafür, dass das Reduktionsmittel „AdBlue“ in unterschiedlich hoher Dosierung eingespritzt wurde – mit dem Effekt, dass die NOx-Werte auf dem Prüfstand besonders niedrig, auf der Straße hingegen deutlich höher waren.

„Kein Geschäft rechtfertigt es, gesetzliche und ethische Grenzen zu überschreiten“, betonte Hans Dieter Pötsch. Im ersten Schritt wurden neun möglicherweise an den Manipulationen Beteiligte aus dem Management freigestellt. „Ich garantiere Ihnen hier und heute, dass wir diese rückhaltlose Aufklärung zum Abschluss führen werden. Dafür stehe ich, dafür steht der gesamte Aufsichtsrat der Volkswagen AG“, betonte Pötsch.

Für die drei europäischen Varianten des betroffenen Motortyps EA189 stehen inzwischen technische Lösungen bereit, die vom Kraftfahrtbundesamt (KBA) positiv bewertet werden. Volkswagen stellt damit für die in Europa betroffenen Modelle künftig sicher, dass alle gesetzlichen Anforderungen erfüllt werden. Der Aufwand für die Umsetzung der Lösungen ist in technischer, handwerklicher wie finanzieller Hinsicht überschaubar. Beim 2,0 und 1,2 Liter TDI wird ein Software-Update durchgeführt. Beim 1,6 Liter TDI wird zudem vor dem Luftmassenmesser ein so genannter Strömungsgleichrichter eingesetzt, der die Messgenauigkeit erhöht und in Kombination mit einer erneuerten Software die Einspritzmenge optimiert.

Nach erfolgter Abstimmung der technischen Lösungen arbeitet Volkswagen nun mit Hochdruck an den Plänen für die Umsetzung. Der Rückruf der volumenstärksten Variante 2,0 Liter TDI wird bereits im Januar 2016 beginnen. Voraussichtlich im zweiten Quartal startet der Rückruf des 1,2 Liter TDI. Der Start der Umsetzungsphase für die 1,6 Liter-Modelle ist für das dritte Quartal geplant, da die Hardware-Änderung einen zeitlichen Vorlauf benötigt. Nach aktueller Planung wird sich die gesamte Aktion mindestens über das volle Kalenderjahr 2016 erstrecken. „Volkswagen wird nicht ruhen, bis wir dieses Thema ein- für allemal und im Sinne unserer Kunden zufriedenstellend gelöst haben“, versprach der Vorstandsvorsitzende Matthias Müller. Halter der betroffenen Fahrzeuge werden von Volkswagen individuell darüber informiert, wann ihr Wagen das Update erhält. Volkswagen garantiert, dass die Lösungen kostenlos umgesetzt werden. Das Unternehmen verzichtet bei den technischen Lösungen auf jedwede Verjährung und stellt bei Bedarf eine angemessene Ersatzmobilität zur Verfügung.

Aufgrund deutlich strengerer Stickoxid-Grenzwerte ist es in den USA eine größere technische Herausforderung, die Fahrzeuge so umzurüsten, dass mit ein- und derselben Abgasstrategie alle gültigen Emissionsgrenzen eingehalten werden.
Volkswagen befindet sich dazu in intensivem Austausch mit der United States Environmental Protection Agency (EPA) und dem California Air Resources Board (CARB). Das Lösungskonzept für Nordamerika wird vorgestellt, sobald es mit den zuständigen Behörden abgestimmt ist.

Umsetzung der neuen Konzernstruktur angelaufen

Parallel zur Bewältigung der Krise treibt Volkswagen eine umfassende Neuausrichtung voran, die die Struktur des Konzerns ebenso wie die Art des Denkens und die strategische Zielsetzung betrifft.

Volkswagen wird künftig dezentraler geführt werden, Marken und Regionen erhalten mehr Eigenständigkeit. Der Konzernvorstand konzentriert sich voll auf seine Kernaufgabe: das Vorantreiben der großen, übergreifenden Zukunftsthemen sowie auf Synergien, Steuerung und Strategie. Volkswagen wird technologische Veränderungen, die das eigene Geschäftsmodell massiv beeinflussen, maßgeblich mitgestalten, agiler werden und Entscheidungswege beschleunigen. Darüber hinaus wird Volkswagen schlanker werden und seine Kosteneffizienz verbessern. Alle strukturellen Veränderungen zielen letztlich darauf, Komplexität in der Steuerung zu verringern und die Führbarkeit des Konzerns langfristig zu sichern.

Organisatorisch ist der Bereich „Integrität & Recht“ zukünftig mit der Berufung von Dr. Christine Hohmann-Dennhardt mit einem
eigenen Ressort im Konzernvorstand vertreten – ein klares Zeichen dafür, dass diese Themen für Volkswagen einen extrem hohen Stellenwert besitzen. Das Thema Digitalisierung wird deutlich aufgewertet und hat eine direkte Berichtslinie zum Vorstandsvorsitzenden. Insgesamt werden dessen „Direct Reports“ von über 30 auf 19 reduziert.

Die personelle Erneuerung im Konzern wurde in jüngster Zeit noch einmal forciert. Seit Anfang 2015 hat der Konzernvorstand sechs neue Mitglieder bekommen, sieben der Marken wurden an der Spitze neu besetzt und innerhalb des CEO-Ressorts sind acht Bereiche neu besetzt. „Das Team, mit dem wir die Herausforderungen der kommenden Monate und Jahre angehen wollen, steht“, so Müller. Im ersten Quartal 2016 sollen die Einzelheiten der neuen Struktur erarbeitet werden. Bis Anfang 2017 wird der Konzern vollständig in die neue Struktur überführt sein.

Neue Denkweise angestoßen

„Wir können die besten Köpfe haben und eine großartige Organisation – doch ohne die richtige Haltung und Mentalität läuft dies alles ins Leere“, konstatierte Müller. Bei dem anstehenden Veränderungsprozess hin zu einer neuen Denkweise kann Volkswagen auf seine traditionellen Stärken aufbauen: Qualitätsbewusstsein, große Identifikation mit den Fahrzeugen und ein hohes Maß an sozialer Verantwortung. Künftig geht es laut Müller darum, offener zu diskutieren, enger zusammenzuarbeiten und Fehler zuzulassen, solange sie als Chance zum Lernen begriffen werden. „Wir brauchen keine Ja-Sager, sondern Manager und Techniker, die mit guten Argumenten für ihre Überzeugungen und ihre Projekte kämpfen – die unternehmerisch denken und agieren. Mein Plädoyer gilt den Neugierigen, den Unangepassten, den Pionieren. Menschen, die auch mal ihrem Instinkt folgen und sich nicht allein von den möglichen Konsequenzen eines drohenden Scheiterns leiten lassen. Auf den Punkt gebracht: Den Mutigen gehört die Zukunft bei Volkswagen. Wir brauchen ein Stück mehr Silicon Valley, gepaart mit der Kompetenz aus Wolfsburg, Ingolstadt, Stuttgart und den anderen Konzernstandorten“, so der Vorstandsvorsitzende.

Neue Zielsetzung in Vorbereitung

Daneben hat Volkswagen auch die Erarbeitung einer neuen strategischen Zielsetzung eingeleitet. Mitte kommenden Jahres soll die neue „Strategie 2025“ vorgestellt werden, mit der Volkswagen Antworten auf die zentralen Zukunftsfragen geben wird.
„Wir richten Volkswagen strategisch und technologisch neu aus. Unser Ziel ist es, die Zukunft der Mobilität mutig und entschlossen mitzugestalten“, erklärte Müller. Unter anderem strebt der Konzern eine signifikante Ausweitung seines Umsatzes außerhalb des jetzigen Kerngeschäfts an. Zudem sind eine Digitalisierungs- und eine Elektrifizierungsoffensive in Vorbereitung.

Parallel tut Volkswagen gegenwärtig alles, um die Auswirkungen der aktuellen Situation auf die Geschäftsentwicklung zu begrenzen. Das operative Geschäft verläuft im Rahmen der Erwartungen, die Ende Oktober angepasste Jahresprognose 2015 bleibt unverändert. Die Vertriebszahlen sind mit Blick auf verschiedene Märkte und Marken sehr heterogen. „Insgesamt ist die Lage zwar nicht dramatisch, aber wie zu erwarten angespannt“, erklärte Müller.

„So ernst die aktuelle Situation auch ist: Dieses Unternehmen wird daran nicht zerbrechen. Wir haben eine klare Mission: Wir werden ein neues, besseres und stärkeres Volkswagen schaffen. Ein Unternehmen, dem auf Basis seiner Stärken die Transformation in die neue automobile Welt gelingt. Ein Unternehmen, das jetzt neue Kräfte freisetzt und sein immenses Potenzial noch besser ausschöpft. Und nicht zuletzt ein Unternehmen, das auf dem Fundament klarer Werte nachhaltig erfolgreich sein wird“, resümierte der Vorstandsvorsitzende.

„Aufklärung ist auf dem richtigen Weg“

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Neckarsulm, 10.12.2015

• Betriebsratsvorsitzender Norbert Rank: „Fordern weiterhin eine lückenlose
  Aufklärung der Diesel-Thematik“
• Rupert Stadler, Vorstandsvorsitzender der AUDI AG: „Kommen der Lösung
  jeden Tag einen Schritt näher.“ 
• Betriebsrat zieht Bilanz der erfolgreichen Arbeit 2015 und lobt Belegschaft für
  hohe Beteiligung an Weihnachtsspende

Auf der heutigen Betriebsversammlung bei Audi in Neckarsulm war die Aufarbeitung der Diesel-Thematik das dominierende Thema. Betriebsrat und Unternehmen forderten eine rasche und lückenlose Aufklärung. Zudem zog der Betriebsrat Bilanz und erwähnte vor allem die 2015 neu eingeführten positiven Vereinbarungen für die Beschäftigten.

Die Aufarbeitung der Diesel-Thematik steht weiterhin ganz oben auf der Agenda von Betriebsrat und Unternehmen. Dies machten die Berichte des Betriebsratsvorsitzenden Norbert Rank und des Vorstandsvorsitzenden Rupert Stadler auf der Betriebsversammlung am Donnerstag deutlich. Mit den Neuberufungen in Aufsichtsrat und Vorstand seien weitere personelle Voraussetzungen geschaffen, nun gelte es den eingeschlagenen Weg der Aufklärung konsequent weiter zu gehen, so Rank.

Rupert Stadler dankte den Mitarbeitern für ihre „unermüdliche Leistung in einem schwierigen Jahr“. Zur Diesel-Thematik sagt er: „Wir kommen der Lösung jeden Tag einen Schritt näher. Rasche, unkomplizierte und kundenfreundliche Lösungen stehen zur Diskussion. Ich begrüße die zahlreichen Hinweise aus der Belegschaft zur Aufklärung der Diesel-Thematik. Sie zeugen von Zivil-Courage.“

Dass die US-amerikanische Anwaltskanzlei Jones Day mit einer unabhängigen Untersuchung der Vorfälle beauftragt wurde, werteten die Arbeitnehmervertreter als positiv.

Produktionsvorstand Prof. Dr. Hubert Waltl hob in seiner Rede die Leistungen des Standorts Neckarsulm hervor: „In den Böllinger Höfen hat die Familie unserer Supersportwagen mit dem neuen Audi R8 Coupé sportlichen Zuwachs bekommen. Dank der tatkräftigen Unterstützung aller Geschäftsbereiche haben wir das Markteinführungsvolumen punktgenau geschafft“, so Prof. Dr. Hubert Waltl. „Auch im kommenden Jahr werden wir viele neue Modelle in Serie bringen. Gemeinsam werden wir als Audi-Mannschaft die Herausforderungen meistern und unsere Marke in eine weiterhin erfolgreiche Zukunft führen.“

Norbert Rank zog zudem ein positives Fazit der Betriebsratsarbeit 2015: „Wir haben erreicht, dass es 35 zusätzliche Ausbildungsplätze in Neckarsulm gibt, dass das Förderjahr für benachteiligte Jugendliche fortgesetzt wird und dass die Tariferhöhungen, auch für Leiharbeitnehmer, vollständig umgesetzt sind. Das alles ist Zeugnis der erfolgreichen Arbeit der IG Metall-Betriebsräte.“ Die Umsetzung der Betriebsratsforderung nach einem Mitarbeiter-Gebrauchtwagencenter in Neckarsulm sei auf einem guten Weg, so Rank weiter. „Außerdem danke ich allen Beschäftigten für die überwältigende Beteiligung an der Weihnachtsspende. Es ist ein weiterer Ausdruck des bewährten Neckarsulmer Teamgeists.“