Volkswagen hält kapitalmarktrechtliche Vorwürfe für unbegründet

Die Volkswagen Aktiengesellschaft hat heute bekannt gegeben, dass sie am Landgericht Braunschweig Klageerwiderung im Zusammenhang mit dem Vorwurf eines Verstoßes gegen kapitalmarktrechtliche Publizitätspflichten eingereicht hat. Nach sorgfältiger Prüfung durch interne und externe Rechtsexperten sieht sich das Unternehmen in der Auffassung bestätigt, dass der Volkswagen-Vorstand seine kapitalmarktrechtliche Publizitätspflicht ordnungsgemäß erfüllt hat. Das Unternehmen legt Wert darauf, dass diese Prüfung nicht die gegenwärtig noch andauernde unabhängige Untersuchung zur vollständigen Aufklärung der Diesel-Thematik durch die Anwaltskanzlei Jones Day ersetzt. Volkswagen nimmt nunmehr öffentlich Stellung, um die aus Unternehmenssicht selektive und unvollständige Veröffentlichung von Dokumenten in den Medien über die Diesel-Thematik richtigzustellen und zu vermeiden, dass nunmehr auszugsweise über die Klageerwiderung berichtet wird. Unabhängig davon bedauert Volkswagen die Vorkommnisse im Zusammenhang mit der Diesel-Thematik zutiefst.

Volkswagen hält die anhängigen Aktionärs-Klagen für unbegründet, da jede Ad-hoc-Pflicht voraussetzt, dass die für die Erfüllung dieser Pflicht verantwortlichen Personen Kenntnis eines kursrelevanten Sachverhalts erlangen und die wirtschaftlichen Auswirkungen dieser Information abschätzen können. Im Zusammenhang mit der Diesel-Thematik ergab sich eine Kursrelevanz erst am 18. September 2015, als die Verletzung US-amerikanischer Umweltschutzrichtlinien bekannt gemacht wurde. Bis dahin gab es keinerlei Anzeichen für börsenkursrelevante Informationen, denn bis zu diesem Zeitpunkt war von einer überschaubaren Fahrzeug-Anzahl (etwa 500.000) und Bußgeldern in einem zweistelligen oder unteren dreistelligen Millionen-Bereich auszugehen, wie in der Vergangenheit in den USA in vergleichbaren Fällen im Zusammenhang mit Personenkraftfahrzeugen verhängt. Die Diesel-Thematik schien nach bestem Kenntnisstand durch übliche und damit kursneutrale Maßnahmen einschließlich wirksamer technischer Lösungskonzepte beherrschbar. Das nach dem 18. September 2015 in der Öffentlichkeit diskutierte mögliche Strafmaß von maximal 18 Mrd. US-Dollar wurde in anderen Fällen nicht einmal ansatzweise ausgeschöpft. Nachdem im Anschluss an die „Notice of Violation“ eine erste belastbare Zahlenbasis über die weltweiten Risiken ermittelt worden war, wurde diese vorläufige Abschätzung am 22. September 2015 unverzüglich ad-hoc gemeldet.

Die umfassende Untersuchung im Auftrag des Aufsichtsrates von Volkswagen bezüglich der Vorgänge und Verantwortlichkeiten rund um die Diesel-Thematik wird fortgeführt. Jones Day analysiert gigantische Datenmengen: 102 Terabyte wurden insgesamt sichergestellt; eine Menge, die etwa 50 Mio. Büchern entspricht. Wie bereits angekündigt wird Volkswagen über die vorläufigen Ergebnisse dieser Untersuchung in der zweiten Aprilhälfte berichten.

Hintergründe zum in der Klageerwiderung erläuterten rechtlichen Standpunkt

Der Ausgangspunkt der Diesel-Thematik war rückblickend die strategische Entscheidung von Volkswagen im Jahr 2005, in den USA eine groß angelegte Dieseloffensive zu starten und dieser in Europa damals bereits sehr erfolgreichen Technologie auch in den USA zum Durchbruch zu verhelfen. Zu diesem Zweck sollte mit dem Motortyp EA189 ein neues Diesel-Aggregat entwickelt werden, das leistungsstark ist und zugleich kosteneffizient produziert werden kann.

Die US-Grenzwerte für Schadstoffemissionen sind streng. Nach dem damals strengsten Standard in den USA durften nur 31 mg/km Stickoxide (NOx) emittiert werden – rund sechs Mal weniger als nach der zu jener Zeit in Europa gültigen EU5-Norm. Bei der Konstruktion moderner Dieselmotoren stehen Techniker und Ingenieure vor der Herausforderung, dass jede Maßnahme zur Stickoxid-Reduktion dazu führt, dass bei anderen Parametern (bspw. CO2) Abstriche gemacht werden müssen.

Um diesen Zielkonflikt im Rahmen der Zeit- und Kostenvorgaben für den EA189 zufriedenstellend zu lösen, entschloss sich nach bisherigem Erkenntnisstand in der Folgezeit eine Gruppe von Personen, die im Einzelnen aktuell noch ermittelt werden, auf Ebenen unterhalb des Konzern-Vorstands im Bereich Aggregate-Entwicklung dazu, die Motorsteuerungssoftware zu verändern. Mit diesem Eingriff in die Software wurden auf dem Teststand Abgaswerte erzeugt, die sich signifikant von den unter realen Fahrbedingungen erzeugten Werten unterschieden.

Es handelte sich dabei um einen punktuellen, aber schwerwiegenden und von Volkswagen nachdrücklich bedauerten Eingriff in die Motorsteuerungssoftware, der aber durch relativ kleine Veränderungen innerhalb des für die Entwicklung der Steuerungssoftware verfügbaren Budgets möglich war, ohne hierbei übergeordnete Stellen einbeziehen zu müssen. Nur einige wenige von insgesamt rund 15.000 einzelnen Algorithmen wurden modifiziert. Hinweise auf Unregelmäßigkeiten beim Abgasverhalten des EA189 ergaben sich für die kalifornische Umweltbehörde California Air Resources Board (CARB) aus der vom International Council on Clean Transportation (ICCT) im Mai 2014 publizierten Studie.

Dieser Studie zufolge wichen die Stickoxidwerte zwischen Prüfstand und Straße bei zwei VW-Fahrzeugen deutlich stärker voneinander ab, als dies unter normalen Umständen erwartbar gewesen wäre. Daraufhin bat die CARB die Volkswagen Group of America (VW GoA) um Erläuterung. In den Folgemonaten wurden bei Volkswagen deshalb intern Nachmessungen durchgeführt. Während eines Treffens mit CARB am 2. Dezember 2014 hat VW GoA schließlich das Angebot unterbreitet, im Rahmen einer ohnehin für Dezember 2014 geplanten Service-Maßnahme für den nordamerikanischen Markt eine Neukalibrierung der Dieselmotoren vom Typ EA189 der ersten und zweiten Generation durchzuführen.

Am 23. Mai 2014 wurde eine Notiz über die ICCT-Studie für Martin Winterkorn, seinerzeit Vorstandsvorsitzender der Volkswagen AG, erstellt. Diese Notiz wurde seiner umfangreichen Wochenendpost beigelegt. Ob und inwieweit Herr Winterkorn von dieser Notiz damals Kenntnis genommen hat, ist nicht dokumentiert. Am 14. November 2014 gab es eine weitere Notiz an ihn, in der unter anderem über mehrere damals aktuelle Produktschadensfälle berichtet wurde und in der von einem Kostenrahmen von ca. EUR 20 Mio. für die Diesel-Thematik in Nordamerika die Rede war.

Nach aktuellem Kenntnisstand erfuhr die Angelegenheit, da sie vielmehr als ein Produktthema unter vielen behandelt wurde, zunächst auf den Führungsebenen bei Volkswagen keine besondere Aufmerksamkeit. Entsprechend lag auch die Zuständigkeit innerhalb von Volkswagen beim „Ausschuss für Produkt-Sicherheit“ (APS). Emissionsabweichungen zwischen Prüfstands- und Straßenbetrieb kommen bei allen Automobilherstellern vor und sind keineswegs automatisch auf Regelverstöße zurückzuführen. Bei weltweit agierenden Automobilherstellern sind Servicemaßnahmen und Rückrufaktionen nichts Außergewöhnliches. Dass sich dies nun rückblickend anders darstellt, bedauert Volkswagen ausdrücklich.

In von CARB durchgeführten Nachtests erwies sich in der Folgezeit die freiwillige Service-Maßnahme bei den betroffenen Motoren für den nordamerikanischen Markt als nicht ausreichend, um die Stickoxid-Emissionen auf ein akzeptables Niveau zu senken. Im Sommer 2015 richtete der APS eine eigene Diesel-Taskforce ein. Zudem wurde die US-Anwaltskanzlei Kirkland & Ellis beauftragt, Volkswagen in Bezug auf amerikanische emissionsrechtliche Fragestellungen zu beraten
.

Nach aktuellem Kenntnisstand besprachen sich am 27. Juli 2015 einzelne Volkswagen-Mitarbeiter am Rande einer regelmäßig stattfindenden Besprechung über Schadens- und Produktthemen unter Anwesenheit von Martin Winterkorn und Herbert Diess zur Diesel-Thematik. Konkrete Details dieser Besprechung sind derzeit noch nicht rekonstruiert. Es ist insbesondere nicht geklärt, ob zwischen den Beteiligten bereits zu diesem Zeitpunkt ein Verständnis davon gegeben war, dass die Softwareveränderung gegen US-amerikanische Umweltvorschriften verstieß. Herr Winterkorn forderte eine weitere Aufklärung des Sachverhalts.

Ende August 2015 wurde Juristen der Volkswagen-Rechtsabteilung sowie den US-Anwälten von Kirkland & Ellis von Volkswagen-Technikern schließlich vollständig erläutert, welche technischen Ursachen die festgestellten Unregelmäßigkeiten beim Stickoxidausstoß in den USA hatten. Diese detaillierten Erläuterungen führten bei Mitgliedern des Volkswagen-Vorstands zu der Erkenntnis, dass es sich um eine Softwareveränderung handelte, die nach US-Recht als unzulässiges Defeat Device zu klassifizieren war. Es wurde daraufhin besprochen, dass diese Erkenntnis gegenüber CARB und EPA transparent zu kommunizieren sei. Dies geschah im Rahmen eines Treffens mit den US-Behörden am 3. September 2015, worüber Martin Winterkorn durch eine Notiz vom 4. September unterrichtet wurde.

Volkswagen wurde dahingehend beraten, dass Defeat Device-Verstöße nach US-amerikanischem Umweltrecht durch andere Hersteller bislang stets im Vergleichswege mit Bußgeldzahlungen geahndet wurden, die für ein Unternehmen mit der Größe Volkswagens nicht besonders hoch seien. Auch die bislang höchste Strafzahlung von 100 Mio. US-Dollar, die im Jahr 2014 verhängt wurde, blieb am unteren Ende des gesetzlichen Strafrahmens. Betroffen waren seinerzeit rund 1,1 Mio. Fahrzeuge, was einer Strafe von gerade einmal rund 91 US-Dollar pro Fahrzeug entsprach.

Vor dem Hintergrund dieser Empfehlung bestand die Erwartung, dass die Thematik mit den US-Behörden durch die Offenlegung der Softwareveränderung, die Vereinbarung geeigneter Maßnahmen zur Wiederherstellung eines rechtmäßigen Zustands der Fahrzeuge sowie etwaige Bußgeldzahlungen im üblichen Rahmen gelöst werden könne.

Anfang September 2015 schien die Auswirkung der Diesel-Thematik noch auf die USA begrenzt zu sein. Unmittelbar nach der aufgrund des bisherigen Gesprächsverlaufs mit den US-Behörden unerwarteten Bekanntmachung am 18. September 2015 und der damit verbundenen Öffentlichkeitswirkung, wurde eine eigens zusammengestellte Arbeitsgruppe unter Beteiligung der Konzern-Revision aufgefordert, mit Hochdruck die Sachverhaltsermittlungen voranzutreiben. Die Abschätzung der konkreten, aus dieser Thematik resultierenden weltweiten Risiken bedurfte einige Tage Zeit und wurde, als dann eine halbwegs belastbare, aber noch vorläufige Zahlenbasis ermittelt worden war, am 22. September 2015 ad-hoc gemeldet.

Volkswagen Belegschaft spendet 9.000 Euro an Selbsthilfeverein „Querweg“ für Caddy Maxi Kombi

Wolfsburg/ Gifhorn, 02.03.2016

• Nutzfahrzeug transportiert künftig Möbelspenden für bedürftige Menschen vom
   Tagestreff „Moin, Moin!“

Volkswagen Belegschaft spendet 9.000 Euro an Selbsthilfeverein "Querweg" für Caddy Maxi KombiDie Wolfsburger Volkswagen Mitarbeiter haben mit einer 9.000-Euro-Belegschaftsspende dem Gifhorner Selbsthilfeverein „Querweg“ die Anschaffung eines gebrauchten Caddy Maxi Kombi ermöglicht. Der Nutzfahrzeug-Jahreswagen wird künftig vorrangig Möbelspenden abholen und an sozialbedürftige Menschen ausliefern – etwa an Frauen und Männer in Gifhorn, die den Tagestreff „Moin, Moin!“ der Diakonischen Gesellschaft Wohnen und Beraten in der Braunschweiger Straße besuchen.

Die Autoschlüssel für den Caddy übergaben heute Gunter Wachholz, Mitglied des Betriebsrats und des Sozialausschusses, und Björn Hennings, Volkswagen Personal, an den „Querweg“- Vorsitzenden Helmut Teipel sowie an die Sozialarbeiter Uwe Bilau, Katharina Mai und Jürgen Pott vom Tagestreff „Moin, Moin!“, der dieses Jahr sein 25-jähriges Jubiläum feiert. Die Indienststellung des Fahrzeugs begleitet Markus Theiner, Verkaufsleiter Nutzfahrzeuge beim Autohaus Kühl.

„Unsere Kolleginnen und Kollegen unterstützen die Arbeit des Vereins Querweg, weil die Ursachen für sozialen Abstieg und soziale Not so vielfältig sind und jeden treffen können“, sagte Wachholz. Hennings hob hervor: „Einrichtungen der Diakonie-Stiftung nehmen Menschen an wie sie sind und begleiten sie auf dem Weg zu einem sozial gefestigten und eigenständigen Leben.“

„Wir sagen 9.000 Mal Dankeschön an die Volkswagen Mitarbeiter in Wolfsburg, denn die Belegschaftsspende machte den Löwenanteil bei der Finanzierung des Caddy Maxi aus“, sagte Teipel.

Verein Querweg, Tagestreff „Moin, Moin!“ und Diakonie-Beratungsstelle

Das Haus Braunschweiger Straße 56 in Gifhorn teilen sich drei Einrichtungen. Der Querweg, ein Selbsthilfeverein von und für Menschen ohne hinreichende Lebensgrundlagen, der sozial Benachteiligten, mittel-, arbeits- und obdachlosen oder in Wohnungsnot lebenden Frauen und Männern helfen will, individuelle und gesellschaftliche Notlagen zu überwinden und ihre Lebenssituation zu verändern. Der Tagestreff „Moin, Moin!“ und die Beratungsstelle der Diakonie sind Kontaktstelle und Aufenthaltsmöglichkeit. Sie bieten eine erste allgemeine soziale Beratung und Weitervermittlung an sowie darüber hinaus Frühstück, Mittagessen, Getränke, Körperpflege sowie die Nutzung von Waschmaschine und Wäschetrockner.

Volkswagen Konzern macht Digitalisierung zum Top-Thema

• Design und Digitalisierung werden eine Einheit: Drei neue „Volkswagen Group Future
  Center“ in Europa, Asien und Kalifornien.

• Vorstandsvorsitzender Matthias Müller: „Wir stellen unser Konzerndesign für das
  digitale Zeitalter neu auf.“

• Digitalisierungs-Chef Johann Jungwirth: „Volkswagen Konzern wird bis zum Jahr
  2025 zu einem führenden Mobilitätsanbieter.“

• Abgasthematik: Rückrufaktion in Europa erfolgreich angelaufen.

Der Volkswagen Konzern setzt auf dem Genfer Automobilsalon klare Signale für die Mobilität der Zukunft. Vorstandsvorsitzender Matthias Müller kündigte auf dem Konzernabend drei neue „Volkswagen Group Future Center“ an – in Europa, Asien und Kalifornien. Dort werden Designer und Digitalisierungsexperten gemeinsam das Auto der Zukunft entwickeln. Müller: „Wir stellen unser Konzerndesign für das digitale Zeitalter neu auf.“ Zudem wurde eine Offensive für das „Autonome Fahren“ auf den Weg gebracht. Ziel ist, diese Kerntechnologie schneller als der Wettbewerb zur Marktreife zu führen.

Die beiden Richtungsentscheidungen unterstreichen die Überzeugung des Konzerns, dass sich mit der Digitalisierung neue Geschäftsfelder und Umsatzpotenziale eröffnen. Müller: „Für den Volkswagen Konzern rückt die digitale Transformation deshalb ganz nach oben auf der Agenda.“ Schlüssel zum Erfolg sei, die automobile und die digitale Welt „so zu verbinden, dass Kunden, Gesellschaft und Wirtschaft davon profitieren.“ Exzellente Autos zu bauen werde in Zukunft aber allein nicht ausreichen. Der Volkswagen Konzern habe die Zeichen erkannt. Müller: „Wir wollen den Wandel, wir treiben ihn voran.“

Für den Wandel stand beim Konzernabend auch der Auftritt von Johann Jungwirth, der seit November 2015 im Volkswagen Konzern den Bereich „Digitalisierung“ leitet. Jungwirth machte deutlich, wohin die Neuausrichtung des Konzerns zielt: „Ich bin der festen Überzeugung, dass wir bis 2025 zum führenden Mobilitätsanbieter avancieren werden.“ Dafür werde sich der Volkswagen Konzern „zum Teil zu einem Software- und Services-Konzern“ entwickeln. Der große Vorteil für Volkswagen liege mit Blick auf die Mobilität der Zukunft darin, dass „wir die Hardware – sprich: den Autobau – bereits perfekt beherrschen.“

Der Volkswagen Konzern wird die Bereiche Digitalisierung und Design stärker verzahnen – ein für die Automobilindustrie wegweisender Schritt. Die drei „Volkswagen Group Future Center“ werden in Potsdam, in Kalifornien und in China angesiedelt. Dort werden Designer und Digitalisierungsexperten Hand in Hand am Auto der Zukunft arbeiten. Das Ziel: Die Fahrzeuge des Volkswagen Konzerns sollen bei Kundenerlebnis, Interface-Design, Bedienlogik, neuen Innenraumkonzepten sowie Info- und Entertainment „Best-in-Class“ sein.

Die Leitung des Konzernbereichs Design hat seit Januar Michael Mauer. Die Neuausrichtung erfolgt im engen Schulterschluss mit dem Konzernbereich Digitalisierung. Das Studio in Potsdam hat seine Arbeit in der neuen Ausrichtung bereits aufgenommen. Über die Standorte der neuen Center in Kalifornien und Asien wird in Kürze entschieden.

Die Zukunft zu gestalten gelinge aber nur, betonte Konzernchef Müller, „wenn wir zugleich aus den Fehlern der Vergangenheit lernen.“ Für den Volkswagen Konzern sei das laufende Jahr daher eine entscheidende Etappe: „2016 ist das Jahr, in dem wir das Problem mit unseren Diesel-Motoren für die Kunden lösen wollen, und den Konzern für die Zukunft neu ausrichten.“ Damit werde das Fundament für einen starken Konzern gelegt, so Müller in Genf: „Dieser doppelten Aufgabe stellen wir uns – mit dem nötigen Respekt, aber auch in der festen Zuversicht, dass dieser Konzern mit seinen Marken gestärkt aus dieser schwierigen Phase hervorgehen kann und wird.“

Die Aufarbeitung der Abgasthematik komme gut voran, die Rückrufaktion sei in Europa erfolgreich gestartet: „Im Mittelpunkt der Aktion stehen für uns die Kunden. Für sie wollen und werden wir den Werkstattbesuch so effektiv wie möglich gestalten.“ Müller bekräftigte zudem, dass der Konzern in absehbarer Zeit einen substanziellen Bericht zum Stand der Aufklärung der Vorkommnisse vorlegen werde: „Und wir werden die richtigen Konsequenzen aus den Erkenntnissen ziehen.“

Auch die Elektromobilität treibt der Konzern weiter voran. Aktuell hat der Volkswagen Konzern neun Elektroautos und Plug-In-Hybride im Programm. Bis 2020 kommen 20 zusätzliche Modelle hinzu. „Rein elektrische Reichweiten von mehr als 500 km sind bis Ende des Jahrzehnts machbar. Die Ladezeiten werden auf die Dauer einer Kaffeepause sinken. Und auf lange Sicht wird das Elektroauto weniger kosten als ein Auto mit Verbrenner“, so Müller. Allerdings brauche es eine gemeinsame Kraftanstrengung von Wirtschaft und Politik, vor allem beim Aufbau einer flächendeckenden Ladeinfrastruktur, damit sich die E-Mobilität schneller am Markt durchsetzen könne.

Auf dem Weg dahin wird es noch einige Jahre eine Koexistenz neuer Antriebe und herkömmlicher Verbrennungsmotoren geben, machte der Konzernchef in Genf klar. Müller: „Unsere Ingenieure haben faszinierende Technologien entwickelt: vom 3- bis zum 16-Zylinder, vom Erdgas bis zum effizienten Dieselantrieb. Auch hier gilt: Wir können und wir werden noch besser werden.“

Neues Verfahren zur Herstellung des synthetischen Kraftstoffs Audi e-gas

Neues Verfahren zur Herstellung des synthetischen Kraftstoffs Audi e-gas

• Biologische Methanisierung als neue Power-to-Gas-Verfahrenstechnik
• Viessmann Group steigt in die Audi e-gas-Produktion ein
• Ende 2016: Verkaufsstart des Audi A4 Avant g-tron

Audi baut die Kapazitäten für die Produktion seines nachhaltig erzeugten e-gas aus. Ab sofort stellt die Viessmann Group als erstes Partnerunternehmen zusätzliche Mengen des synthetischen Kraftstoffs in einem neuartigen biologischen Verfahren her. Die Pilotanlage im hessischen Allendorf wurde am Montag offiziell eingeweiht.

Audi e-gas entsteht generell in zwei wesentlichen Verfahrensschritten – Elektrolyse und Methanisierung. Im ersten Schritt dient regenerativ erzeugter Strom dazu, Wasser in Sauerstoff und Wasserstoff zu spalten. Der Wasserstoff reagiert daraufhin in einem zweiten Schritt mit CO2 zu synthetischem Methan. In der Audi e-gas-Anlage im niedersächsischen Werlte geschieht dies auf chemisch-katalytischem Weg, unter hohem Druck und hoher Temperatur.

In der neuen Viessmann-Anlage erfolgt die Methanisierung nun rein biologisch. Hochspezialisierte Mikroorganismen nehmen den in Flüssigkeit gelösten Wasserstoff und das Kohlendioxid durch ihre Zellwand auf. Aus diesen Molekülen bauen sie dann das neue Molekül Methan. Der Prozess läuft bei einem moderaten Druck von etwa fünf bar und vergleichsweise niedrigen Temperaturen ab. „Damit schreiben wir das nächste Kapitel der Audi e-gas-Story“, sagte Reiner Mangold, Leiter Nachhaltige Produktentwicklung der AUDI AG, während der Einweihungsfeier. „Vor rund zwei Jahren hat Audi die Produktion des nachhaltigen Kraftstoffs in Werlte gestartet. Jetzt kooperieren wir darüber hinaus mit einem Partner, der zugleich dieses neue Verfahren einbringt.“

Die Pilotanlage setzt einen weiteren technischen Meilenstein: Sie ist deutschland- weit die erste Power-to-Gas-Anlage mit biologischer Methanisierung im industriellen Maßstab. Ihre Stärke liegt darin, dass sie das im Rohbiogas enthaltene Kohlendioxid direkt verarbeitet. Anders als bei der chemischen Methanisierung muss das CO2 nicht in hochkonzentrierter und gereinigter Form vorliegen. Dadurch erschließen sich neue Bezugswege. So kommen auch kleinere Klär- und Biogasanlagen, bei denen keine Biogasreinigung vorgenommen wird, nun als CO2- Quellen infrage.

Mit der Partnerschaft kann Audi in Zukunft eine steigende Zahl an Kunden mit nachhaltig erzeugtem e-gas versorgen. Parallel dazu erweitert die Marke mit den Vier Ringen auch ihr Angebot an Modellen mit Erdgasantrieb. Ende 2016 startet der Verkauf des neuen Audi A4 Avant g-tron in Europa. Er ist nach dem Audi A3 Sportback g-tron, der seit Anfang 2014 auf dem Markt ist, das zweite CNG-Modell von Audi. Der Kunde kann beide g-tron-Modelle sowohl mit Benzin als auch mit herkömmlichem Erdgas, Biomethan oder dem nachhaltig erzeugten Audi e-gas fahren.

Die Viessmann Group hat die Pilotanlage bereits ab März 2015 schrittweise in Betrieb genommen. Wie die Audi e-gas-Anlage in Werlte bindet sie bei der Produktion des synthetischen Gases Tonnen an CO2. An der offiziellen Eröffnung der Anlage in Allendorf nahmen nun neben Reiner Mangold, Leiter Nachhaltige Produktentwicklung bei Audi, auch der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier und Prof. Dr. Martin Viessmann, geschäftsführender Gesellschafter der Viessmann Group, teil.

Verbrauchsangaben der genannten Modelle:

Audi A4 Avant g-tron:
Das Fahrzeug wird noch nicht zum Kauf angeboten. Es besitzt noch keine Gesamtbetriebserlaubnis und unterliegt daher nicht der Richtlinie 1999/94/EG.

Audi A3 Sportback g-tron:
CNG-Verbrauch in kg/100 Kilometer: 3,6 – 3,3; Kraftstoffverbrauch kombiniert in l/100 km: 5,5 – 5,1; CO2-Emission kombiniert in g/km (CNG): 98 – 89; CO2-Emission kombiniert in g/km (Benzin): 128 – 117

Angaben zu den Kraftstoffverbräuchen und CO2-Emissionen sowie Effizienzklassen bei Spannbreiten in Abhängigkeit vom verwendeten Reifen-/Rädersatz.

Tobias Blank

Umwelt-Preis für Gießerei am Standort Hannover

• Bis zu 40 Prozent höhere Energie-Effizienz
• Rekord-Produktion und Millionen-Einsparung
• Neue Schmelzanlagen in Betrieb

Große Auszeichnung für den Standort Hannover: Die Trophy für das beste Ergebnis im Konzern bei der Umsetzung von Umweltmaßnahmen 2015 ging jetzt an die Gießerei. Wesentliche Gründe: Höhere Energie-Effizienz, neue umweltschonende Anlagen und Millionen-Einsparungen bei gleichzeitiger Rekordproduktion. Gießerei-Leiter Dr. Raimund Rösch nahm die Auszeichnung (Kategorie: Umwelt/Energie/CO2-Reduzierung) jetzt auf dem 18. Konzernforum „Optimierung Produktion“ in Wolfsburg von Wolfram Thomas, Leiter Produktion Konzern, entgegen.

„Wir sind stolz, diese Auszeichnung zu erhalten. Sie würdigt unsere Leistungen und unser Streben, die Umweltschutzmaßnahmen entscheidend voranzutreiben. Die Auszeichnung ehrt uns besonders, da wir die Verbesserungen bei erheblich gesteigerter Produktion erzielt haben. Außerdem sparen wir durch das Maßnahmenpaket jährlich mehrere Millionen Euro. Das alles gelingt nur mit einer motivierten, engagierten Mannschaft, die als Team solche Spitzenleistungen erbringt“, erklärte Rösch.

Gießerei mit Rekord

• Im Vergleich zum Vorjahr konnte die Energieeffizienz um 26,4 Prozent verbessert
  werden: So wurde das Produktionsvolumen (Zylinderköpfe, Fahrwerksteile,
  Gussknoten, Zylinderkurbelgehäuse und Motorgehäuse für Elektromotoren) im
  Vergleich zum Vorjahr um rund 50 Prozent auf 38.311 Tonnen gesteigert.
  Gleichzeitig musste dafür aber nur 11 Prozent mehr Energie aufgewandt werden.

• Im Vergleich zum Jahr 2010 liegt die Effizienzsteigerung sogar bei gut 40 Prozent.
  Für die Gießerei wurde im Jahr 2015 absolut 2.400 MWh weniger Energie benötigt
  (-1,4 Prozent), um 65 Prozent mehr Gussteile zu fertigen.

Die Erfolgsfaktoren

• Modernisierung der Schmelzerei: In den Jahren 2014/2015 wurde erheblich in
  Modernisierungen der Schmelzerei investiert. Durch den Austausch zweier alter
  Ofenlinien wird der Erdgasverbrauch im Vergleich zu den Altanlagen um knapp
  40 Prozent gesenkt. So können mit der neuen Schmelzerei in Hannover jährlich
  rund 18.600 MWh Energie bzw. 7.000 Tonnen CO2 eingespart werden. Außerdem
  entsteht rund 70 Prozent weniger Materialverlust.

• Neues Kippgießverfahren: Es gewährleistet eine günstigere Wärmeverteilung,
  verringert die zu schmelzende Menge an Aluminium und damit auch die
  Schmelzenergie. Über 4.100 MWh lassen sich durch dieses Gießverfahren jährlich
  einsparen.

• Umweltfreundliche Kernherstellung: Anorganische Bindemittel ersetzen
  herkömmliche organische Bindemittel auf Harzbasis im Kernherstellungsprozess.
  Der Vorteil: keine Schadstoffemissionen und Gerüche mehr. Somit werden
  Geruchsimmissionen in der Nachbarschaft vermieden, zudem bedeutet dieses
  Verfahren weniger Energieaufwand.

Zielvorgaben erfüllt

Diese und andere Maßnahmen führten dazu, dass die Gießerei Hannover bereits 2015 die Zielvorgaben des Volkswagen-Umweltprogramms erfüllt hat. Unter der Bezeichnung  ‚Think Blue.Factory‘ arbeiten seit 2010 alle Produktionsstandorte der Marken Volkswagen und Volkswagen Nutzfahrzeuge daran, die fünf Schlüsselindikatoren Energieverbrauch, Wasser, Abfall, CO2- und Lösemittel-Emissionen bis 2018 um 25 Prozent zu verbessern.

quattro GmbH unterstützt Verein zur Familiennachsorge für kranke Kinder

quattro GmbH unterstützt Verein zur Familiennachsorge für kranke Kinder

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Ingolstadt, 29.02.2016

Thomas Zimmermann, Leiter Projektmanagement RS, Audi exclusive; Vera Wittmann, ELISA; Jacqueline Fieger, Betriebsrat Ingolstadt; Alexandra Sutner, ELISA; Heinz Hollerweger, Geschäftsführer quattro GmbH (v.l.n.r.). Die Audi-Tochtergesellschaft quattro GmbH unter­stützt mit einer Spende über 6.425 Euro den Neuburger Verein zur Familien­nach­sorge für schwerst-, chronisch- und krebskranke Kinder „ELISA“. Heinz Hollerweger, Geschäfts­führer der quattro GmbH, hat am Montag im Audi Forum Ingolstadt einen symbolischen Spendencheck überreicht. „Unser Engagement hört nicht mit dem Feier­abend auf. Wir möchten auch in der Region etwas bewirken“, sagt Hollerweger. „Ich bin stolz, dass die Managementmitglieder der quattro GmbH nicht nur sport­lichen Ehrgeiz, sondern auch ein großes Herz haben.“ Das Team von „ELISA“ leiste jeden Tag aufs Neue großartige Arbeit. Es sei daher eine Herzensangelegen­heit für die quattro GmbH, den Verein aus Neuburg an der Donau zu unterstützen.

„ELISA“ engagiert sich seit seiner Gründung im Jahr 2000 als Bindeglied zwischen Kinderkliniken, Ärzten und den Eltern von kranken Kindern, beispielsweise mit einer sozialmedizinischen Nachsorge, einem ambulanten Kinderkrankenpflegedienst, einer Intensiv- und Palliativpflege sowie einer psychosozialen Beratung.